2. U23-Kleinbootüberprüfung, 12./13.05.2012 in Brandenburg

Roman Acht und Johannes Lange auf WM-Kurs

LCW-Leichtgewichte überzeugen in Klein- und Großboot

Bei der 2. U23-Kleinbootüberprüfung des Deutschen Ruderverbands, zu der DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher die Besten dieser Altersklasse nach Brandenburg an der Havel geladen hatte, waren die Aktiven des Limburger Clubs für Wassersport erneut erfolgreich: Während Roman Acht seine guten Leistungen und WM-Ambitionen bestätigen konnte, fuhr Johannes Lange seine bisher beste Platzierung ein und hat nun ebenfalls gute Chancen auf eine Nominierung für die U23-Weltmeisterschaft.

Schon in den Vorläufen am Freitagmorgen wurde die gute Verfassung der beiden Limburger Leichtgewichts-Skuller deutlich: Bei schwierigen Windbedingungen und im ungewohnt großen Acht-Boote-Feld, das nur auf wenigen Regattastrecken gefahren werden kann, kamen Acht und Lange auf den Rängen zwei und vier ein. Damit war der Finaleinzug gesichert und die erruderten Zeiten ließ bereits aufhorchen.

Im Finale, das am späten Freitagnachmittag ausgetragen wurde, war das Feld schon zur Streckenhälfte deutlich auseinandergezogen. Roman Acht attackierte über die gesamten 2000 Meter immer wieder den vor ihn rudernden Matthias Arnold (Hannover), musste sich letztendlich aber mit Rang vier zufrieden geben. Dahinter fuhr auch Johannes Lange ein starkes Rennen: War er in Köln noch zehnter U23-Ruderer gewesen, stellte er in Brandenburg bei äußerst fairen Wetterbedingungen eine erneute Leistungssteigerung unter Beweis und kam auf dem 6. Platz ins Ziel. Da bei den Leichtgewichts-Skullern insgesamt sieben Rollsitze für die Nationalmannschaft zu vergeben sind, brachte sich der Tilemannschüler damit in eine gute Ausgangsposition. „Ein sehr erfreuliches Ergebnis! Roman hat wieder einmal unter Beweis gestellt, auf welch hohem Niveau und mit welcher Konstanz er seine Leistung abrufen kann,“ sagte ein sichtlich zufriedener Trainer Dietmar Langusch. „Für Johannes ist hier natürlich ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen,“ lobte er weiter, „der entscheidende Wettkampf ist allerdings die Regatta in Ratzeburg, erst dort wird endgültig über die WM-Nominierungen entschieden. Bis dahin liegt noch einiges an Arbeit vor uns.“

Bei der im Anschluss ausgetragenen internationalen Brandenburger Regatta waren die Domstädter ebenfalls in verschiedenen Bootsklassen am Start. Roman Acht stieg am Samstag erneut in den Einer, um diesmal gegen internationale Konkurrenz sein Können unter Beweis zu stellen. Souverän zog er auch hier ins A-Finale ein, wo er den guten dritten Rang belegte. Am Sonntag ging er mit Matthias Arnold, dem amtierenden U23-Weltmeister in dieser Bootklasse, im Leichtgewichts-Doppelzweier an den Start. Nach einem Sieg im Vorlauf lieferten sie sich im Finale einen Bord-an-Bord-Kampf mit der ebenfalls mit WM-Medaillen dekorierten Kombination Peschel/Steinhübel (Hamburg/Würzburg), behielten dabei aber stets die Oberhand und kamen mit einer halben Bootslänge Vorsprung ins Ziel.

Siegreich im Doppelvierer: Johannes Lange (3. von links) mit Torben Neumann (Hamburg), Claas Mertens (Konstanz) und Michael Etzkorn (Mainz)

Siegreich im Doppelvierer: Johannes Lange (3. von links) mit Torben Neumann (Hamburg), Claas Mertens (Konstanz) und Michael Etzkorn (Mainz)

Johannes Lange ruderte an beiden Tagen im Leichtgewichts-Doppelvierer, wo er am Samstag mit Ruderern aus Konstanz, Offenbach und Mainz auf dem zweiten Platz ins Ziel kam, geschlagen nur von einem zweiten deutschen Boot. Am Sonntag trat die Mannschaft um Lange in leicht veränderter Besetzung an und konnte mit einem klaren Start-Ziel-Sieg das Rennen für sich entscheiden. „Johannes hat gezeigt, dass er ein hervorragender Mannschaftsruderer ist,“ freute sich Dietmar Langusch, „in Ratzeburg wird er zusammen mit Roman, Michael Etzkorn (Mainz) und Claas Meetens (Konstanz) im Doppelvierer sitzen, der sich durch einen Sieg direkt für die U23-WM in Litauen qualifizieren kann.“ Sollte das Quartett nicht gewinnen, würden möglicherweise ein oder zwei Ruderer auf Grundlage der Ranglistenergebnisse und Ergometerwerte ausgetauscht.

Von Kilian Kluge