Bei der Ruderweltmeisterschaft der nichtolympischen Bootsklassen im bulgarischen Plovdiv hat der deutsche Leichtgewichts-Doppelvierer um LCW-Ruderer Roman Acht den fünften Platz erreicht. Schlagmann Matthias Arnold, Julius Peschel (beide Hannover), Claas Mertens (Konstanz) und der Limburger waren mehr als zufrieden, waren das U23-Boot doch nur als Außenseiter zur WM gereist.
Schon der Einzug ins A-Finale war ein großer Erfolg für die junge Mannschaft, zumal das Halbfinale am Freitag wie erwartet ein sehr enges Rennen wurde. „Unser Start war eigentlich ganz gut, nur sind die anderen Boote extrem schnell angegangen,“ sagte Roman Acht nach dem Rennen. „Wir hatten uns vorgenommen, uns nicht beeindrucken zu lassen, mitzuziehen und vor allem das Rennen zur Streckenhälfte mental neu zu starten, um uns besser auf die Rennphasen konzentrieren zu können.“ Dieser gedachte Neustart zündete, stetig schoben sich die jungen Deutschen nach vorne und lagen an der 1500-Meter-Markierung sogar auf dem zweiten Rang. Bis ins Ziel blieb es bei dieser Platzierung, so dass sich das Boot um Roman Acht hinter den erneut starken Polen und noch vor den Chinesen, die sich mit drei Zehntelsekunden Vorsprung gegen Japan durchsetzten, souverän für das A-Finale qualifizierte.
Entsprechend gelassen gingen die Nachwuchshoffnungen des Deutschen Ruderverbands am Samstag ins Rennen. „Wir müssen keinen Titel verteidigen und haben unser Soll schon mehr als erfüllt,“ so ein glücklicher Roman Acht am Freitag, „wir wollen so weit wie’s geht nach vorne, die anderen unter Druck setzen und unser bestes Rennen fahren.“ Auch dieser Plan ging auf: Zwar lag der deutsche Vierer bis zur Streckenhälfte bei jeder Zwischenzeit auf dem letzten Rang, bis auf die früh enteilten Griechen waren die übrigen Boote aber niemals mehr als eine gute Sekunde auseinander. Auf dem zweiten Kilometer nutzten die jungen Deutschen die Chance und zogen an den schwächelnden Österreichern vorbei. Schließlich gewann Polen, das mit einem langen Endspurt noch das griechische Boot abfangen konnte, verdient die Goldmedaille, Bronze ging an China. Der deutsche Doppelvierer um Roman Acht kam hinter Titelverteidiger Italien überglücklich auf Rang fünf.
„Schon als wir vor der WM die Startlisten gesehen haben, wussten wir, dass es sehr schwer wird,“ blickte Acht zurück, „es waren viele Olympia-Starter dabei, die anderen Mannschaften hatten alle viel mehr Rennerfahrung und waren einfach abgebrühter.“ Der Vierer habe die Chance nutzen können, sich gut zu präsentieren und Erfahrung für die nächsten Jahre zu sammeln. „Wir wissen jetzt, was es braucht, um eine Medaille zu holen.“
Für Acht geht es nun zunächst in die Sommerpause, etwa drei bis vier Wochen wird der PPC-Schüler nicht trainieren, um seinem Körper Zeit für die Regeneration zu geben. Lediglich bei der traditionellen Limburger Kurzstreckenregatta am ersten Septemberwochenende will er mit seinen Vereinskameraden ins Boot steigen, „ansonsten brauche ich jetzt auch erstmal ein bisschen Abstand.“ Ende September beginnt dann bereits die Vorbereitung auf die nächste Saison.
Von Kilian Kluge