4 Siege für Werner Gläser bei der FISA World Masters
Anfang September zeigte sich der Lago di Varese am Fuß der italienischen Alpen nahe dem Lago Maggiore von seiner schönsten Seite. Die Sonne schien durchgehend, es herrschte Windstille und das Wasser war fast spiegelglatt. Der Zuspruch zur größten Regatta der Welt ist ungebrochen. Bei einem Rekord-Meldeergebnis trafen sich 2500 Ruderer aus 46 Nationen im Alter zwischen 27 und 87 Jahren. Und die Italiener glänzten mit einer guten Organisation.
Bei den Rennen wurde heiß gekocht. Vorbildlich rudernd und in guter Kondition zeigten sich unter anderen die russischen Boote. Deren hiesige Rennergebnisse sollten, wie man hörte, bei der Verteilung von Sponsorengeldern berücksichtigt werden. Entsprechend und erfolgreich legte man sich ins Zeug. Beispielsweise für schnelle dänische Boote war das Rudern aus einem Guss nicht so wichtig. Es mangelte an der Parallelität der Ruder, trotzdem stimmten Massebewegung und Harmonie im Boot und sie waren meistens vorn dabei.
Den ersten Sieg errang Werner Gläser, der zusammen mit dem Kroaten Feodor Bojkov in internationaler Renngemeinschaft im G-Doppelzweier (Mindestdurchschnittsalter 65 Jahre) an den Start ging. Anfänglich sah es gar nicht so gut aus, doch die zweite Hälfte der idyllisch gelegenen 1000 Meter-Strecke gehörte den Beiden. Nach fulminantem Endspurt passierten sie die Ziellinie eine Bootslänge vor Mannschaften aus Brasilien, Australien, Finnland, Frankreich, Großbritannien und Celle, Deutschland.
Im G-Doppelvierer starteten Werner Gläser und Klaus Schuy mit Dieter Norrenberg, Germania Köln, und Klaus Opitz, Mainz-Kastel. Schon nach 200 Metern sah es so aus, als könnte nichts mehr passieren. Die Crew fuhr Kraft sparend mit ruhigen, langen Ruderschlägen und sicheren zwei Längen vor Japanern, Peruanern, Holländern, Brasilianern, Norwegern Dänen und Briten über die Ziellinie.
Stefan Heyde, Werner Gläser und Klaus Schuy fuhren mit Michael Sempf, Wiking Offenbach, im E-Doppelvierer (55). Gegner aus Großbritannien, Russland, Italien, Schweden, Australien und der Schweiz gestalteten ein spannendes Rennen. Nach 400 Metern konnte sich die Mannschaft kontinuierlich absetzen. Verfrühte Spurts brachten Unruhe ins Boot und Beeinträchtigten den Bootslauf, doch die Limburg-Offenbacher Mannschaft war stark genug für einen Zwei-Längen Sieg.
Der Sonntag war den Mixed-Rennen (Frauen und Männer in einem Boot) vorbehalten. Werner Gläser und Klaus Schuy gingen mit Martina Goretzki, Eschwege, und Karin Kolbe, Lübeck, an die Startanlage. Boote aus Großbritannien, Australien, USA, Dänemark und Rosenheim wehrten sich heftig, doch es konnte ein beruhigender Drei-Längen Vorsprung herausgefahren werden.
Die übrigen Rennen ergaben unter anderem gute zweite Plätze insbesondere für Stefan Heyde und Nicolas Seiffert, Frankfurt-Oberrad, die gegen schnelle Gegner anzutreten hatten.
Rechtzeitig zur Abreise begann es zu schütten. Werner Gläser freute sich über vier Siege, Klaus Schuy über drei und Stefan Heyde über einen Sieg.
(Von Klaus Schuy)