Parallel zu der Limburger Regatta, waren zwei LCW-Ruderinnen letztes Wochenende an anderen Schauplätzen erfolgreich unterwegs. Sarjana Klamp startete im polnischen Kruszwica auf der U23-Europameisterschaft im Achter, Louisa Will im Einer auf dem Bundeswettbewerb der Kinder in Salzgitter.
Über den Landeswettbewerb der Kinder im Juli löste Louisa Will im Juli ihr Ticket für den Bundeswettbewerb. Dort hatte sie auf eindrucksvolle Art und Weise ihr Können unter Beweis gestellt und sowohl die Lang- als auch die Kurzstrecke gewonnen. Folglich repräsentierte sie am vergangenen Wochenende in Salzgitter nicht nur den Limburger Club für Wassersport, sondern auch das Land Hessen. Aufgrund der Pandemie durfte in diesem Jahr nur ein Boot pro Bootsgattung aus jedem Bundesland dort gegeneinander antreten. Die Langstrecke über 3000 Meter, bei der die Boote hintereinander starten, beendete sie auf dem 6. Rang. Lediglich 8 Sekunden fehlten in einem sehr dichten Feld auf den Bronzeplatz, was auf ein spannendes Rennen über die 1000 Meter hindeuten ließ. Der sechste Platz der Langstrecke bedeutete einen Start im A-Finale, womit ihr erstes Ziel schon erreicht war. Das abschließende Rennen der Bundesregatta ging sie selbstbewusst an und führte das Feld vom Start bis zur 750-Meter-Marke an. Leider reichte am Ende die Kraft nicht mehr, um sich gegen die immer näher herankommenden Gegnerinnen zu wehren und sie hörte die Zielhupe als fünftes Boot. Alles in allem ein erfolgreiches Wochenende für die junge Limburgerin, welche ab der kommenden Saison in die höhere Altersklasse der Junioren aufsteigt und auf deren Entwicklung man sicherlich gespannt sein darf.
Sarjana Klamp ist U23-Vize-Europameisterin im Achter
Etwa 600 Kilometer weiter östlich wurde die U23-EM in Kruszwica durchgeführt. Der Deutsche Ruderverband nutzt diesen Wettbewerb jährlich, um den Nachwuchskräften die Chance zu bieten, internationale Rennerfahrung zu sammeln. Sarjana Klamp, vertrat, wie auch in den zwei Jahren zuvor, die deutschen Farben im Frauenachter. Nach dem Titelgewinn im letzten Jahr, reiste die Mannschaft mit hohen Ambitionen an. Da nur zwei gegnerische Boote gemeldet hatten, stand für die Crew um Sarjana Klamp lediglich ein Bahnverteilungsrennen und das Finale an. Das rumänische Boot, mit vier Olympionikinnen an Bord, war schon auf dem Papier ein echter Kracher, während das polnische Boot, ebenfalls mit Nachwuchsruderinnen bestückt, eher auf einer Höhe mit den Deutschen besetzt zu sein schien. Diese Einschätzung bewahrheitete sich auch in den beiden Rennen. Das rumänische Boot, eine Klasse für sich, fuhr souverän vorne weg, während ein Kampf zwischen den beiden darauf folgenden Booten entbrannte. Beim Bahnverteilungsrennen lautete die Devise noch, nicht maximal die ganze Distanz zu fahren und so hatte dort das polnische Boot die Nase auch vorne. Im Finale drehte der deutsche Achter den Spieß um. Auf den ersten 1000 Metern hielten sie sogar den Kontakt zu dem führenden Boot, welches sich auf der zweiten Streckenhälfte dann doch deutlich absetzte. Die deutsche Crew vergrößerte den Abstand nach hinten jedoch Schlag für Schlag und überquerte die Ziellinie als zweites Boot. Nach der Bronzemedaille 2018 und der Goldmedaille im vergangenen Jahr konnte Sarjana Klamp damit den Medaillensatz mit Silber komplettieren. „Dass wir auf den ersten 1000 Metern so dicht an Rumänien noch dran waren, hat uns schon überrascht. Danach fehlte einfach die Erfahrung und noch mehr gemeinsame Kilometer“, analysiert Sarjana Klamp. Die nächste Saison ist für sie die letzte im U23-Bereich. Nach vielen Widrigkeiten in den vergangenen zwei Jahren soll es dann auch mit dem großen Ziel klappen – die Teilnahme an der Weltmeisterschaft.
Von Sophia Krause