Corona mach erfinderisch – LCW Masters Clubwettfahrt über 4000 m am 18.04.
Nur alleine oder zu zweit die Kilometer auf dem Bach fressen ist zwar besser als nichts – so wie bei den Ballsportarten derzeit – aber vielen Rennruder-Aficionados fehlt dann doch etwas. So erging es offenbar Michael Humbek, der als auswärtiges LCW-Mitglied seine Trainingskilometer auf dem Biggesee schrubbt und einfach mal in unsere Masters-WhatsApp-Gruppe fragte, ob wir nicht eine Club-interne Wettfahrt machen wollten.
Ja, klar. Super Idee! Wenn es schon keine Regatten derzeit gibt, so muss man sich halt selbst etwas ausdenken.
Warum also nicht eine Club-interne 4000 m KBÜ, Kleinbootüberprüfung, so heißt das zumindest bei den Elite-Ruderern.
Die Zustimmung war sofort groß und recht schnell hatten sich diverse Zweierpärchen gefunden, um mal wieder etwas Regattafeeling zu genießen. Aber auch einige Erstlinge haben den Mut aufgebracht, unter annähernden Wettkampfbedingungen im Gig-Zweier die 2x 2000 m mit Wende unter Vollgas anzugehen.
Gott sei Dank fanden sich auch schnell ein paar freiwillige Helfer, ohne die – wie jeder weiß – eine „Regatta“ nicht stattfinden würde. Also konnten dann am Sonntag, den 18. April unter Beachtung der geltenden Corona-Vorschriften und Hygienemaßnahmen insgesamt 21 Club-Masters in acht Doppelzweiern, einem Zweier-ohne und einem Einer zeitversetzt im 5-minütigem Abstand zur Wettfahrt starten.
Die Starter fanden sich zur vorgegebenen Zeit einzeln bzw. als Pärchen und mit Maske am Club ein, um pünktlich auf die Strecke zu gehen. Von der Autobahnbrücke gegen die Strömung bis hoch zur Holzbrücke – schnelle Wende – und dann mit Vollgas und sanfter Unterstützung der Strömung zurück zum Start. Uff, 4000 Meter können ganz schön anstrengend sein.
Aber auch sehr erbauend, haben doch alle Teilnehmer beim Aussteigen neben einem starken Schnaufen auch ein eindeutiges breites Lächeln unter den Corona-Masken gehabt, wie es nicht nur einigen Helferlein aufgefallen war.
Und richtig spannend blieb es ebenfalls bis zuletzt: die Wendezeiten wurden aus Sicherheitsgründen rausgestoppt, so dass das heißersehnte Ergebnis erst später im Laufe des Nachmittags digital verkündet werden konnte.
Wer gewonnen hat? Natürlich alle, denn es war wirklich eine herzerfrischende Sache!
Die schnellste Zeit des Tages hatten aber dann André Wagner / Thomas Sobanski in 16:07 min auf die Lahn gezaubert, gefolgt von Stefan Heyde / Nico Seiffert nur 28 Sekunden langsamer. Aber auch die Zeit vom schnellsten rudernden Ehepaar des Clubs, Rebecca und Holger Will, kann sich mit flotten 16:54 min mehr als sehen lassen.
Tja…, und so schnell wie die „Regatta“ erfunden und ausgeführt wurde, so schnell war sie dann auch schon wieder vorbei. Was aber bleibt ist eine tolle Zeit der zielgerichteten Vorbereitung und des spannenden Rennens. Und dank des sich beschleunigenden Impftempos dürfen wir uns alle berechtigte Hoffnungen auf mehr Wettkämpfe auf der Lahn bei unserer offiziellen Regatta im September machen – dann mit hoffentlich unter annähernd „normalen“ Bedingungen.
Besonderes Lob und ein großes Dankeschön geht aber vor allem an die vielen freiwilligen Helfer aus allen Altersschichten des Clubs – von den Juniorinnen bis zu den Masters – und an alle Organisatoren, von denen ich hier einfach mal Oliver Muth stellvertretend erwähnen möchte. Chapeau!
Von Carsten Lanwert