Nachdem pandemiebedingt die letztjährige Hessenmeisterschaft zusammen mit der nordrhein-westfälischen in Krefeld stattfand, sollte in diesem Jahr alles wieder „normal“ ablaufen.
So machten sich die LCW-Ruderer am Freitag, 30.09.2022, mit vollbeladenem Hänger auf den Weg an die Hessisch-Thüringische-Grenze nach Eschwege. Üblicherweise werden dort die Hessenmeister über 1000m am Samstag und die Hessischen Sprintmeister auf der 350m Strecke sonntags ermittelt.
Mit Sonnenschein wurde die Limburger Crew empfangen. Das abendliche Training auf dem See war gut und für den morgigen Tag waren alle guter Dinge.
Der Oktober startete mit heftigem Wind und Regenwetter. Am 1000m-Start war es fast unmöglich die Boote auszurichten und auf die Strecke zu schicken. Die ersten drei Vorläufe wurden jedoch durchgeführt.
Charlotte Bergmann und Julie Mrochen gehörten zu denjenigen, die in den sauren Apfel der 1000m Distanz beißen mussten. Sie gingen im Juniorinnen-Zweier B zuerst an den Start und kamen als dritte ins Ziel, was den Finaleinzug bedeutet hätte. Ebenso im Junioren-Einer B Paul Doß, der sich bei diesen widrigen Bedingungen im Einer einen zweiten Platz sicherte.
Für Finn Bontjer reichte es leider nicht, da er in seinem starken Vorlauf auf Platz fünf landete.
Nach diesen drei Vorläufen wurde die Regatta zunächst unterbrochen, um zu beratschlagen, wie und ob es überhaupt weitergehen kann.
Die gute Nachricht war, dass die Regatta nicht abgebrochen, sondern verkürzt fortgesetzt wird. Denn im Bereich der Sonntags-Sprintstrecke waren die Bedingungen akzeptabel.
So wurde aus den üblichen 1000m am Samstag eine 350m Sprint-Distanz. Und da nicht an beiden Tagen Hessische Sprintmeisterschaften ausgefahren werden können, wurde am Samstag eine „normale“ Sprintregatta ohne Meistertitel ausgerichtet. Somit wurden die Vorläufe zu Abteilungsrennen und jedes Boot, das als erstes die Ziellinie überquert, war siegreich.
Ein neuer Zeitplan wurde erstellt und die Regatta ab 13 Uhr fortgesetzt.
André Wagner war dann der erste Limburger, der im Masters-Einer B (Mindestalter 36) über die Sprintdistanz antrat. Er beendete das Rennen als guter Dritter. Charlotte Bergmann war im Leichtgewichts-Einer der B-Juniorinnen die nächste. Sie lieferte sich einen harten Kampf um Platz drei, musste aber am Ende die beiden Gegnerinnen ziehen lassen und kam als fünfte über die Ziellinie.
Es folgte für die Limburger das nächste Masters-Rennen. Rebecca und Holger Will gingen im Mixed-Zweier C (Durchschnittsalter 43) an den Start. Sie fuhren vom Start weg ihren Gegnern davon und siegten unangefochten mit mehreren Längen. Als nächste startete Timika Martin im Juniorinnen-Einer A. Auch sie fuhr ein beherztes Rennen und sicherte sich Platz drei. Max Wolff folgte dann im Leichtgewichts-Einer A der Junioren. In einem engen Zieleinlauf musste er sich mit Platz fünf zufrieden geben.
Mit Malte Weilnau und Valentin Meiss gingen die jüngsten Ruderer der Limburger Crew im Jungen-Doppelzweier der 11 und 12jährigen an den Start. Sie schlugen sich tapfer und kamen als zweite über die Ziellinie.
Im Juniorinnen-Einer B holte sich Louisa Will einen guten zweien Platz. Julie Mrochen sicherte sich Platz drei, ebenso wie Finn Bontjer und Paul Doß im Junioren-Zweier B und Lia Kurzius und Charlotte Tauber im Mädchen-Zweier der 13 und 14jährigen.
Einen deutlichen Sieg fuhr dann Louisa Will im Juniorinnen-Vierer mit Steuermann mit ihren Mannschaftskolleginnen aus Hanau ein. Ihr gleich taten es ihre Eltern Rebecca und Holger Will zusammen mit ihren Ruderkollegen aus Offenbach im Masters-Mixed-Vierer und beendeten damit den ersten Renntag erfolgreich.
Am Sonntag, an dem die Hessischen Sprintmeister ermittelt werden, zeigte sich das Wetter etwas freundlicher. Paul Doß sicherte sich in seinem Vorlauf den Finaleinzug. Er überquerte dort als fünfter die Ziellinie, was leider nicht für einen Platz auf dem Podest reichte.
Als nächste gingen Charlotte Bergmann und Louisa Will im Juniorinnen-Zweier B an den Start. In einem sehr starken Rennen und knappen Zieleinlauf hatten die Limburgerinnen ihren Bugball mit 0,3 Sekunden im Ziel vorn und holten die erste Goldmedaille an diesem Tag.
Die zweite folgte sogleich durch Holger Will im Masters-Einer D (Mindestalter 50), der sich von seiner Konkurrenz gut absetzen konnte.
Malte Weilnau und Valentin Meiss hatten in ihrem Rennen nicht so viel Glück. Es reichte dennoch für eine gute Platzierung.
Im nächsten Rennen mit Limburger Beteiligung startete Finn Bontjer mit seinen Ruderkollegen aus Weilburg im gesteuerten Doppelvierer der Junioren B. Mit einer knappen Bootslänge hinter dem siegreichen Boot holte das Team mit Finn die Silbermedaille.
Max Wolff hatte es durch seinen Vorlaufsieg ins Finale der leichten Junioren A geschafft. Hier ruderte er auf den undankbaren vierten Platz und damit knapp an einer Medaille vorbei. Motiviert ging er aber später im leichten Männer-Einer B an den Start. Hier schaffte er den Sprung aufs Treppchen und sicherte sich Bronze.
Ganz oben standen durch einen weiteren Sieg im Masters-Mixed-Doppelzweier C (MDA 43) Holger und Rebecca Will und durften die Goldmedaille in Empfang nehmen.
Timika Martin konnte leider nicht an ihre guten Saisonleistungen anknüpfen. Sie konnte sowohl im Juniorinnen-Einer A als auch in der nächst höheren Altersklasse nicht bei der Vergabe der Podestplätze mit rudern.
Louisa Will startete durch ihren Vorlaufsieg im Finale der Juniorinnen-Einer B. Im Foto-Finish zeigte sich leider, dass ein Hauch Bugball zum Sieg fehlte. Somit holte Louisa im Einer die Silbermedaille. Im Anschluss durfte sich Louisa über eine weitere Silbermedaille freuen, die sie sich im Juniorinnen-Vierer B mit Steuerfrau mit ihren Weilburger Ruderkolleginnen erkämpfte.
Zum Abschluss gingen Lia Kurzius und Charlotte Tauber im Mädchen-Zweier auf die Strecke. Bei ihrer ersten Regatta konnten sie wertvolle Erfahrungen sammeln. Mit diesen guten Ergebnissen, die auch den Trainern Florian Bendel, Martin Rieche und Yannik Klein zu verdanken sind, beendeten die Limburger Ruderer die Rudersaison und widmen sich nun dem Wintertraining.
Von Rebecca Will und Sophia Krause