Ein historischer Moment für den LCW
Ein Limburger Ruderer im legendären Deutschland-Achter, das gab es noch nie. Am kommenden Wochenende ist es so weit: Mark Hinrichs wird einen der begehrten acht Rollsitze im Flagschiff des Deutschen Ruderverbands einnehmen dürfen. Starten werden sie auf dem zweiten Weltcup im polnischen Posen, wo sich ab Freitag die Welt-Ruderelite trifft. Und doch waren die letzten Tage etwas turbulent. Der Reihe nach. Vergangene Woche wurden die Bootsbesetzungen des Teams für die diesjährigen internationalen Regatten bekannt gegeben. Mark Hinrichs und sein Zweier-Ohne-Partner Tom Tewes stellen in der Saison den Ersatz-Zweier-Ohne für den Achter. Dies bedeutet, dass sie, solange keine Ruderer aus dem Achter ausfallen, auf den Regatten im Zweier-Ohne auch an den Start gehen dürfen. Fällt jemand aus, so müssen sie in den Achter einspringen. Da Corona zurzeit wieder um sich schlägt und auch Sportler nicht verschont bleiben, gar nicht so unwahrscheinlich, dass einer der Ersatzmänner zum Einsatz kommt. Ende der vergangenen Woche sah es zunächst danach aus, dass Marks‘ Bootspartner jemanden ersetzen sollte und Mark damit keine Rennen gehabt hätte. Am Dienstagabend kam dann die Nachricht, dass Mark einspringen muss. „Es ist natürlich bedauerlich, wenn jemand ausfällt. Ich werde versuchen, der Aufgabe gerecht zu werden und mich so gut in das Team einzubringen wie möglich“, so ein bescheidener Mark Hinrichs. Freitag stehen die ersten Rennen an. Nach bisherigem Stand sind es im Männer-Achter sieben Boote, die in zwei Vorläufen ab 13:10 Uhr um den direkten Einzug in das am Sonntag stattfindende Finale kämpfen. Nur der jeweilige Sieger der beiden Vorläufe hat einen Finalplatz sicher, die anderen kämpfen in einem Hoffnungslauf um die Finalteilnahme. Gemeldet haben außer dem deutschen Boot noch Australien, Kanada, Tschechien, Indien, Polen und die Ukraine. Damit fehlen einige der Top-Nationen zwar, spannend wird es trotzdem werden. Der sehr junge Achter befindet sich nach dem Karriereende einiger Sportler nach den letztjährigen Olympischen Spielen in einer großen Umbruchsphase. Es sind sehr viele U23-Sportler im Boot, für die der Weltcup auch der erste Einsatz im Elite-Bereich darstellt. So auch für Mark Hinrichs, der offen zugibt: „Ich bin natürlich schon sehr aufgeregt, auf dem Weltcup zu starten. Dann direkt im Achter, da ist die Anspannung natürlich extrem“. Für die erste Bewährungsprobe, also vielleicht auch ein ganz guter Einstieg in die Saison und den neuen Olympia-Zyklus, bei dem sich der Achter in seine „Flagschiff-Rolle“ langsam hineinfinden kann. Doch eines ist gewiss – der Stolz des Limburger Clubs für Wassersport ist in diesen Tagen besonders groß.
Von Corona getroffen wurde Mark Hinrichs‘ Vereinskollegin Sophia Krause. Nach einer Infektion in der vergangenen Woche kann sie am Wochenende nicht wie geplant im Doppelzweier auf dem Weltcup starten. Für sie wäre es nach fast dreijähriger Abstinenz wieder der erste internationale Einsatz gewesen.
Von Sophia Krause