Vereinsgeschichte

Fortschritt auf traditionellem Boden

So kennen wir den Limburger Club für Wassersport heute: ein ansehnliches, gepflegtes Bootshaus als Heimstätte für die Clubfamilie und als willkommener Anlaufpunkt für zahlreiche Wanderruderer und Gäste aus dem gesamten Umland. Dazu gesellt sich ein ordentlich ausgestatteter Bootspark mit reichhaltigem Angebot für Freizeit- und Wanderrudern ebenso wie für das Rennrudern.

Die Gründung

Es war im November 1895, als elf ruderbegeisterte Limburger Bürger unter Führung des angesehenen Kaufmanns Fritz Mangold in der Gaststätte „Zur Alten Post“ den Limburger Ruderverein (LRV) gründeten und damit, dies kann man aus heutiger Sicht mit Stolz behaupten, eine „Erfolgsstory“ in Gang setzten.
Nach Vereinsgründungen in Gießen und Wetzlar wurde somit der dritte Ruderverein an der Lahn aus der Taufe gehoben und zählt zudem zu den 100 ältesten Rudervereinen Deutschlands.
historyDem stetigen Wachstum des Rudervereins stand jedoch ein Wermutstropfen entgegen: nicht jeder interessierte Bürger konnte Mitglied werden. Dem Zeitgeist entsprechend, verhinderte der sog. „Amateurparagraph“, dass Leute, die als Arbeiter oder durch ihrer Hände Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienten, dem Amateursport Rudern nachgehen konnten.
Auch in Limburg lässt sich diese zeitgenössische Entwicklung nachvollziehen. Am 22. August 1907 wurde der Limburger Ruderklub (LRK), ebenfalls in der „Alten Post“, gegründet.
Damit jedoch nicht genug: nachdem die Wehen des 1. Weltkrieges (1914/18) gerade überwunden waren, gründete sich mit der Limburger Rudergesellschaft (LRG) am 20. April 1920 der dritte rudersporttreibende Verein in der Kleinstadt an der Lahn. Gründe hierfür waren durch interne Spannungen innerhalb des LRK gegeben.

Nach dem 2. Weltkrieg

Einen tiefen Einschnitt auch im sportlichen Bereich bedeutete die leidvolle Zeit des 2. Weltkrieges. Nach und nach kam der Ruderbetrieb in allen Vereinen zum Erliegen und am 19.9.1944 führte ein Bombenhagel zur Zerstörung bzw. starken Beschädigung der Limburger Bootshäuser.
Jedoch schon 1946 begann man mit dem Wiederaufbau. Am 13. August 1948 schlossen sich der LRK, die LRG und die Paddlervereinigung Limburg zum Limburger Club für Wassersport von 1907 (LCW) zusammen. Den Schlusspunkt unter diese wechselvolle Vereinsgeschichte(n) setzte schließlich und endlich die Fusion zwischen dem finanziell und sportlich mittlerweile arg mitgenommenem LRV und dem LCW am 28. Oktober 1983. Nunmehr existiert der Limburger Club für Wassersport von 1895/1907 e.V. – „Nun kommt zusammen, was zusammen gehört …“ (aber wir wollen ja keine Zitate räubern).

Heutzutage

Das gesellschaftliche und sportliche Treiben der Limburger Ruderclubs spiegelt sich nicht zuletzt im Werden der einzelnen Bootshäuser wider. In guten Zeiten oft gesellschaftlicher Mittelpunkt, in Krisenzeiten gar als Verwundetenheim okkupiert; die Geschichte der Bootshäuser würde ein ausführliches Kapitel darstellen.
Zu ausführlich für diesen kurzen historischen Abriß.
Zweifelsfrei ein „Highlight“ stellt das 1988-1990 unter massiver Mithilfe der Clubmitglieder errichtete Bootshaus dar. Ein Schmuckstück zum Wohl fühlen.
Neben dem Freizeit- und Wanderrudern stellte das Rennrudern schon seit eh und je eine besondere Größe dar. Schon früh konnten beachtliche Erfolge erzielt werden, die bis zum heutigen Tage nicht nur aufrecht erhalten werden konnten, sondern gerade in der jüngsten Vergangenheit einen wahren „Boom“ erlebten.
Mehr hierzu können Interessierte unter der Rubrik „Neuigkeiten“ und „Ergebnisse“ erfahren.
Fortschritt und Tradition müssen keine Gegenpole darstellen. Den modernen Verein formen, ohne das Bewusstsein für die Gedanken der Gründer und deren Ideale gänzlich zu verlieren; das ist und bleibt auch in Zukunft eine Herausforderung, der es sich immer wieder aufs neue zu stellen gilt!