Ruder-Marathon 24.10.09 in Lüttich
Zeitungsbericht: Limburger Club für Wassersport erfolgreich beim Ruder-Marathon in Lüttich Stefan Heyde und Klaus Schuy vom LCW starteten vergangenen Samstag beim Lütticher Rudermarathon gegen 55 Mannschaften aus Belgien, Frankreich, Deutschland und Kanada. Es ging die Maas hinunter und durch einen schmäleren Seitenarm wieder hinauf, 5 Runden a 8,6 Kilometer durch eine architektonisch vielseitige Stadtlandschaft. Schon früh kümmerten sich die Ruderer um den Aufbau der Boote: An den Rudern wurden leichtere Hebelverhältnisse eingestellt, da bei längeren Belastungen zuerst die Kraft nachläßt und dann das Schiff mit Ausdauer und hoher Schlagzahl am laufen gehalten werden muß. Die Dollenhöhe wurde dem zu erwartenden Wellengang angepaßt. Man mixte Getränke mit Kalium, Calcium, Magnesium und Natrium, um die mehr als dreistündige Belastung durchstehen zu können. Pumpen wurden eingebaut, um hereingeschwapptes Wasser möglichst schnell wieder aus dem Boot zu bekommen. Zweckmäßige, der Witterung angepasste Kleidung wurde ausgewählt. Die Frage ‚lang‘ oder ‚kurz‘ kann einen da schon eine Weile beschäftigen. In Lüttich starten die langsamsten Boote zuerst, beispielsweise der Damen-Gig-Einer Mindestalter 65 Jahre, etwa zwei Stunden später als letztes Boot die Männer-Achter der höchsten Leistungsklasse. Dazwischen fahren die anderen Boote los, zeitlich eingeteilt nach Alter, Geschlecht und erwarteter Bootsgeschwindigkeit. Alle Teilnehmer müßten theoretisch zum gleichen Zeitpunkt über die Ziellinie fahren. Wenn die 65-Jährige sich beeilt, kann sie den schnellen Achter schlagen und den Gesamtsieg erringen.
Die Limburger Ruderer begannen zusammen mit Klaus Opitz von der Kasteller Ruder- und Kanugesellschaft, Dieter Norrenberg vom Ruderklub Germania Köln und Steuerfrau Therese Norrenberg mit einer schnellen ersten Runde (35 Min.), um sich von Booten abzusetzen, die, als gleichschnell eingeschätzt, zum gleichen Zeitpunkt gestartet waren. Jetzt galt es, sich möglichst von keiner nachfolgenden Mannschaft einholen zu lassen und die vorher gestarteten zu überholen. Die zweite Runde war nur wenige Sekunden langsamer. In der Dritten wurde der Mund trocken. Trinken war hier geplant, aber nacheinander, damit das Boot nie ohne Vortrieb war. In der vierten Runde forderte das hohe Tempo seinen Tribut. Beginnende Beinkrämpfe, wehe Hintern, Blasen an trainierten Händen und der ein oder andere Durchhänger führten zur langsamsten Runde (39 Min.), die sich aber immer noch sehen lassen konnte. Mehrere zu überholende Boote lieferten harte Abwehrgefechte, konnten aber nach kurzer Zeit passiert werden. In der letzten Rund witterten alle Pferde schon den Stall und es wurden die letzten Kräfte mobilisiert. Mit jedem Schlag wurde klarer, daß das Team vorn war und Verfolger es nicht mehr gefährden konnten. Mit einem beruhigenden Vorsprung von sieben Minuten erklang die Zielglocke. Es folgten die Angstgegner, ein belgischer Renndoppelvierer, der bei der Weltmeisterschaft gestartet war und mit weiteren Minuten Abstand ein hoch gehandelter Doppeldreier aus Karlsruhe. Etwas gerädert konnten vier zufriedene, aber müde Männer ihr Boot aus der Maas heben. [Quelle: 27.10.09 Dr. Klaus Schuy]
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