Regatta Heidelberg (und was davor geschah)
Was ist ein Allroundtalent? Man muss gar nicht im Duden nachschlagen, um die Definition zu erfahren, sondern einfach nur beim Limburger Club für Wassersport (LCW) vorbei schauen. Egal ob acht Kilometer in Amsterdam, 5,5 Kilometer in Passau oder 13 Kilometer in Hamburg – die Limburger Mastersruderer sind fit für alle Strecken. Erneut bewiesen wurde dies von Dr. Klaus Schuy und Stefan Heyde, die bei der Regatta in Heidelberg über die Strecke von 1000 Metern ihr Können zeigten und zweimal am Siegersteg anlegten. Bei Sonnenschein und leichtem Gegenwind konnten sie sowohl im Masters-Doppelvierer der Altersklasse D (Mindestdurchschnittsalter 50 Jahre) zusammen mit Nico Seiffert aus Frankfurt und Michael Sempf aus Offenbach die namhafte Konkurrenz hinter sich lassen, als auch gemeinsam im Doppelzweier der Altersklasse E (MDA 55 Jahre) als Erste über die Ziellinie fahren.
Damit nicht genug: Sie waren in den Tagen vor der Regatta Heidelberg bereits bei der so genannten EUREGA, der Europäischen Rheinregatta unterwegs, und haben dort im Gig-Doppelvierer mit Steuermann der Altersklasse E in Renngemeinschaft mit Dieter Norrenberg und Thomas Christ aus Köln sowie Helmut Sassenbach aus Leverkusen eine Strecke von 45 Kilometern bewältigt. Leicht zu erraten, welchen Platz sie belegt haben? Natürlich den ersten, und das mit einem Vorsprung von über 20 Minuten vor den Zweitplatzierten. Die Marathonstrecke führte von Neuwied bis Bonn, und die Wasserbedingungen auf dem Rhein waren, wie man sich vorstellen kann, nicht einfach. Kein Problem für die zwei „Alten Hasen“, die diese Strecke nicht zum ersten Mal gerudert sind.
Aber ein Allroundtalent fährt ja nicht nur zwei verschiedene Regattadistanzen, sondern mehr – und das innerhalb von 48 Stunden: Am Tag vor der Europäischen Rheinregatta hatten Klaus Schuy und Stefan Heyde außerdem noch mal schnell (im wahrsten Sinne des Wortes) einen Abstecher nach Frankfurt-Nied gemacht und an der dortigen Langstreckenregatta über sechs Kilometer teilgenommen. Auch hier haben sie „abgeräumt“: Zusammen mit ihren oben genannten Viererkollegen Nico Seiffert und Michael Sempf haben sie im Gig-Doppelvierer der Altersklasse D mit 24:06 Minuten die schnellste Viererzeit der gesamten Regatta erreicht. Klaus Schuy war zusätzlich noch mit dem Limburger Werner Gläser sowie einem weiteren Ruderer aus Köln im Gig-Doppeldreier erfolgreich, und Werner Gläser gewann sein Rennen im Gigdoppelvierer mit Steuermann der Altersklasse H (MDA 70 Jahre), ebenfalls in Renngemeinschaft. Im Mix-Gigachter der Altersklasse D waren für den Limburger Club für Wassersport außerdem Simone Haubrich, Angela Hallaschka, Hajo Martin, Markus Beste, Nicole Witte, Dr. Evelin Schöpplein, Christoph Sohr und Steuermann Lothar Rompel erfolgreich, zusammen mit Michael Schadock aus Mühlheim. Dr. Jutta Will konnte ihre bisherige Erfolgsbilanz um drei Siege aufstocken: Im Mix-Gigdoppelvierer der Altersklasse C (MDA 43 Jahre) erruderte sie in Renngemeinschaft mit Dr. Wolfgang Friedrich, Jörg Scheiner und Steuerfrau Clara Kilthau aus Frankfurt sowie Claudia Fleckenstein aus Offenbach einen Sieg, ebenso im Gig-Doppeldreier in Renngemeinschaft mit Claudia Fleckenstein und Gabi Maul (ebenfalls aus Offenbach). Außerdem war sie als Steuerfrau im Gigdoppelvierer mit ihren Ruderkolleginnen aus Aschaffenburg und Offenbach erfolgreich.
Der LCW hatte damit in Nied eine 100-prozentige Ausbeute und belegte in der abschließenden Punktewertung sogar einen dritten Platz, und das bei über 40 teilnehmenden Vereinen. Rudererherz, was willst Du mehr?
Dr. Jutta Will