Krause trotzt Wind und Wellen
Am Wochenende vom 21.4. bis zum 23.4. fanden die diesjährigen deutschen Kleinbootmeisterschaften der Senioren und der Frühtest der A-Junioren (U19) im Rudern auf dem Elfrather See in Krefeld statt. Für die Senioren gilt es bei dieser Meisterschaft eine möglichst gute Platzierung der nationalen Rangliste zu ergattern. Diese Platzierungen entscheiden nämlich, welche Sportler in die engere Auswahl für die Nominierung zur Weltmeisterschaft kommen. Der Frühtest der Junioren gilt als Leistungsüberprüfung, welche den Regionalgruppen als Orientierung für die Bildung von Mannschaftsbooten für die kommende Rudersaison hilft. Aus Limburg reisten die U23 Seniorin Sophia Krause, der A-Junior Jakob Stalf und ihr Trainer Martin Rieche an, um sich mit der nationalen Spitze zu messen.
Für Sophia Krause ging es schon am Freitagnachmittag im Leichtgewichts-Einer an den Regattastart. Zwar gehört sie eigentlich noch zu den Jüngeren unter den U23 Seniorinnen, allerdings wird bei den Kleinbootmeisterschaften kein Unterschied zwischen U23 Senioren und älteren Senioren A gemacht. Somit musste sich Krause einer starken Konkurrenz stellen, die aus bis zu zehn Jahre älteren Ruderinnen bestand, unter denen auch Olympiateilnehmer zu finden waren. Doch Krause ließ sich davon nicht einschüchtern: Sie startete mit einem zweiten Platz in ihrem Vorlauf in das Wochenende. Samstags wurden die Viertel- und Halbfinals ausgefahren. Schon morgens war zu erkennen, dass dies kein einfacher Tag sein würde, da starker Schiebewind wehte und Wellen warf, die es allen Ruderern schwer machen würden. Für die Limburger Seniorin bedeutete dies, dass sie ihre größte Stärke, ihre physische Kraft, nicht effektiv einsetzten könnte. Im Viertelfinale stellte sich Krause jedoch furchtlos den Bedingungen und konnte sich durch einen guten Start erneut einen zweiten Platz sichern. Nur wenige Stunden blieben zur Regeneration bis das Halbfinale begann. Durch ihre Platzierung im Viertelfinale war der U23 Seniorin schon eine Platzierung unter den ersten 12 sicher und so hieß es nun: „Alles oder Nichts“. So ging Krause zum dritten Mal an diesem Wochenende an den Start und erkämpfte sich nach einem harten Rennen den dritten Platz. Dadurch stand sie im A-Finale und konnte nun um die Plätze 1 bis 6 mitfahren. Das letzte Rennen fand sonntags statt und der Schiebewind vom Vortag hatte sich schon wieder eingefunden. Im Rennen konnte Krause anfangs noch mit ihren Konkurrentinnen mithalten, musste sich jedoch dann der Erfahrung ihrer Gegnerinnen und ihrer eigenen Erschöpfung geschlagen geben. Sie ruderte als sechste über die Ziellinie. Mit dem sechsten Platz auf der nationalen Rangliste hat Krause somit den ersten Schritt in Richtung Nominierung für die Weltmeisterschaften gemacht. Die leichte Seniorin selbst ist sehr zufrieden mit ihrem großen Erfolg und blickt erwartungsvoll auf die kommende Saison.
Jakob Stalf und sein Partner Till Hargarter aus Wetzlar starteten samstags im Zweier ohne Steuermann in das Regattawochenende. Ihr erstes Rennen war dabei zugleich ihr Wichtigstes, da die Platzierung in diesem Rennen darüber entschied, ob sie um die Plätze 1 bis 18 oder um die Plätze 19 bis 36 mitfahren dürfen. Im Rennen fand das Duo jedoch nicht sehr gut in ihren Rhythmus und somit ruderten sie nur auf Platz vier, wodurch sie nur noch um die hinteren Plätze mitfahren konnten. In ihrem zweiten Rennen zeigten die beiden Ruderer nun wofür sie in den vergangenen Monaten trainiert hatten und fuhren trotz schlechter Bedingungen ununterbrochen an der Spitze mit und konnten sich den ersten Platz in ihrem Zwischenlauf sichern. Dadurch war ein guter Startplatz im D-Finale gesichert und das Duo konnte nun um die Plätze 19 bis 25 rudern. Schon am frühen Sonntagmorgen wurde dieses Finale bei noch guten Bedingungen ausgetragen. Auch in diesem Rennen konnte das Boot der Limburger und Wetzlarer Renngemeinschaft einen guten Start präsentieren und musste sich am Ende nur einem anderen Zweier geschlagen geben. Mit diesem zweiten Platz stehen Stalf und Hargarter in der gesamten Rangliste auf Platz 20. Auch wenn sie mit dieser Platzierung unter ihren Erwartungen lagen, sind die beiden A-Junioren fest entschlossen über die Saison Erfahrung zu sammeln, um somit auf der zweiten Rangliste, die in Hamburg ausgetragen wird, einige Plätze nach vorne zu klettern.
Am kommenden Wochenende heißt es nun für die beiden Limburger Sportler in Mittel- und Großbooten zu trainieren, welche für die kommenden Regatten in München, Essen und Köln im Fokus liegen. Dazu werden teilweise auch lange Anreisewege, wie beispielsweise nach Ratzeburg, in Kauf genommen. Doch angetrieben von unermesslichem Ehrgeiz und Motivation stellen sich die beiden Limburger allen Hürden.
Von Jakob Stalf