Geschwister Krause nominiert für Nationalmannschaft
Am letzten Wochenende (21.-24.06.2018) begab sich der Limburger Club für Wassersport nach Köln für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften 2018. Auf dem Fühlinger See ruderten Senioren (U23) und Junioren (U17 & U19) an vier Tagen gegeneinander. Donnerstags begann das jährliche Megaevent im deutschen Rudersport mit den Vorläufen. Je nach Anzahl der gemeldeten Boote konnte man sich hier direkt für die Finals qualifizieren oder eben direkt für die Halbfinals. Aus der Domstadt reisten 10 Sportler nach Köln, die nach Einschätzung der Trainer durchaus gute Chancen hatten. Da drei verschiedene Altersklassen ihre Finals ausfahren müssen werden die U23 Finalrennen bereits am Samstag ausgefahren, so bleibt für die Junioren am Sonntag genügend Zeit um die Leistung aller angemessen zu würdigen.
Bei den Senioren starteten für Limburg Sophia und Nils Krause. Die beiden Geschwister zeigten schon im Verlauf der diesjährigen Saison, dass mit ihnen im Hinblick auf die deutsche Nationalmannschaft zu rechnen ist. Am Samstagmorgen machte Sophia Krause den Anfang im leichten Doppelzweier der Seniorinnen mit ihrer Partnerin aus Radolfzell. Bereits am Freitag konnten sie sich im Bahnverteilungsrennen vor all ihre Gegnerinnen legen und hatten damit ein Anrecht auf die beste Bahn im Finale. In dem Finale der olympischen Bootsklasse entflogen die beiden Ruderinnen aus Radolfzell und Limburg ihrer Konkurrenz um Bootslängen und siegten sehr deutlich. Dies bedeutet für Sophia Krause eine Direktnominierung im leichten Doppelzweier für die U23 Weltmeisterschaft durch den Deutschen Ruderverband. Also bekam Sophia Krause nicht nur die Goldmedaille auf dem Siegerpodest umgehängt, sondern sie bekam auch die Chance im internationalen Feld in Poznan (Polen) ihr Können zu zeigen.
Zusätzlich startete Sophia Krause noch im leichten Doppelvierer der Seniorinnen am Samstagnachmittag. Das Bahnverteilungsrennen am Freitag konnte der Vierer knapp für sich entscheiden. Im Finale konnte sie mit ihren Partnerinnen einen deutlichen Vorsprung herausrudern und gewinnen. Diese Bestätigung der guten Leistungen der Saison ist Sophia Krause mit einem Doppelsieg äußerst gut gelungen und spricht dafür, dass sie die deutschen Farben in Polen vertritt.
Nils Krause startete im leichten Einer der Senioren mit dem Ziel sich so gut wie möglich zu platzieren, um sich ebenfalls für die Nationalmannschaft der diesjährigen Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Krause konnte sich über den Vorlauf und das Halbfinale einen Platz im A-Finale sichern. Als Habfinalgewinner ging er als Mitfavorit auf den Titel an den Start und positionierte sich von Beginn an mit an der Spitze und war mitten im Geschehen. Im Ziel musste er sich leider ganz knapp hinter dem Gewinner aus Erlangen und dem Silbermedaillengewinner aus Hamburg einordnen und gewann Bronze. Für Nils Krause ist das ein sehr gutes Ergebnis. Nach seinem Wiedereinstieg in den Ruderleistungssport konnte er sich bereits ein Jahr später durch seine Einerleistung für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Nils Krause wird in Poznan vom 25.-29.07.2018 im leichten U23 Doppelvierer zu sehen sein um dort möglicherweise mit um die Medaillen zu rudern.
Hannah Jordan und Leona Nettesheim stellten sich im leichten Einer der Konkurrenz. Hannah Jordan, die vor zwei Jahren bei den Kindern Bundessiegerin wurde, ging mit entsprechenden Erwartungen an den Start. Bereits im Vorlauf machte sie mit einem Sieg auf sich aufmerksam, wodurch sie sich den Hoffnungslauf sparte. Im Halbfinale fuhr sie ein souveränes Rennen, das sie als Zweite beendete und somit einen Platz unter den besten sechs Ruderinnen sicher hatte. Spannend machte sie es im Finale: sie erwischte nicht den schnellsten Start, kam aber immer besser in Fahrt. Nach der ersten Rennhälfte noch auf Position 6 liegend, gab sie ordentlich Gas und setzte ihre Gegnerinnen nochmal mächtig unter Druck. Im Endspurt setzte sie alles daran noch weiter nach vorne zu kommen und belegte schlussendlich Platz 4. Ein undankbarer Platz, dennoch eine mehr als überzeugende Leistung.
Für ihre Vereinskollegin Leona Nettesheim, die dem jüngeren Jahrgang der B-Juniorinnen angehört, hieß es: einfach gucken, wie weit es nach vorne geht, denn der Einstieg in den Einer erfolgte erst recht spät in der Saison, wodurch ihr einiges an Rennerfahrung gefehlt hat. Im Vorlauf noch ein wenig zögerlich, steigerte sie sich dann aber von Rennen zu Rennen. Im Hoffnungslauf siegte sie souverän, wodurch sie sich für das Halbfinale qualifizierte. In diesem startete sie gegen Hannah Jordan und verpasste knapp den Einzug in das A-Finale. Im B-Finale kämpfte sie sich auf den dritten Platz, was Gesamtrang 9 bedeutet.
Der Limburger Club für Wassersport stellte im Vierer-Ohne der B-Juniorinnen ein reines Vereinsboot. Mit Hanne Dorn, Johanna Doß, Cornelia Meiss und Lilith Wirth saßen vier erstjährige Juniorinnen in einem Boot. Meisterschaftsluft schnuppern hieß die Devise und das taten sie auch. Engagiert starteten sie in das Regattawochenende, hatten allerdings mit den schwierigen Windbedingungen zu kämpfen, wodurch sie die direkte Finalqualifikation verpassten. Im Hoffnungslauf hatten sie nochmals die Chance diese zu erreichen. Platz fünf reichte allerdings nicht, wodurch das Event für sie beendet war.
Der einzige männliche Repräsentant bei den Junioren war an diesem Wochenende Johannes Hackenbroch. Er startete im Rahmen des Hessenprojekts im Vierer mit Steuermann und Achter. In beide Rennen gingen sie mit Medaillenhoffnungen an den Start, blieben jedoch unter ihren Möglichkeiten und belegten jeweils Rang fünf.
Sarjana Klamp stellte sich im Doppelzweier der A-Juniorinnen mit ihrer Partnerin aus Hürth der Konkurrenz. Über einen souveränen Sieg im Vorlauf erreichten sie frühzeitig das Finale. Dort konnten sie von Anfang an nicht dem Tempo der führenden Boote folgen und überquerten als Sechste die Ziellinie. Eine Überraschung wartete jedoch noch auf sie: da eine Sportlerin krankheitsbedingt ausfiel bekam sie einen Platz im Achter des Südteams. Im Finale dominierte die Mannschaft von Anfang an das Rennen und hörte als erstes die Zielhupe. Damit hieß es: Gold für Sarjana Klamp.
Insgesamt reiste der LCW mit drei Goldmedaillen und einer Bronzemedaille ab. Es wurden durch die Sportler acht A-Finalteilnahmen realisiert, was bei 10 Booten doch eine überaus vernünftige Quote ist. Die jüngeren Junioren hatten eine Chance zu sehen, wie eine deutsche Meisterschaft ist und dass sie ihren eigenen Regeln unterliegt. Mit den Trainern Martin Rieche, Simon Frank, Jakob Stalf und Tom Hinrichs werden jetzt im Juniorbereich noch circa zwei Wochen trainiert bis zur Sommerpause. Für unsere Repräsentanten in der U23 Nationalmannschaft ist ab sofort ein Vorbereitungstrainingslager in Ratzeburg bei Hamburg maßgebend.
Von Sophia Krause und Tom Hinrichs