20080621 Poznan

DMR, DRV-Masters-Championat 2002

Ruder-World-Cup vom 21.-22.06.08 in Poznan

Zeitungsbericht:

Medaille knapp verfehlt

Am Wochenende fand im polnischen Poznan der dritte und letzte Ruder-World-Cup statt. Diese letzte große Regatta vor den olympischen Spielen wird traditionell von zahlreichen Nationen für letzte Tests genutzt. Auch der Deutschland-Achter wurde nahezu komplett neu besetzt und konnte sich mit einem zweiten Platz an der internationalen Spitze zurückmelden. Vom Limburger Club für Wassersport ging Pascal Ludwig (23) in einer süddeutschen Renngemeinschaft mit Franz Gravenhorst (Karlsruhe), Valentin Schätzlein (Stuttgart) und Christoph Thiem (Großauheim) im Leichtgewichts-Männerdoppelvierer an den Start. Diese Mannschaft wurde nach starken Leistungen in Gent (zweifacher internationaler Belgischer Meister), Duisburg und Ratzeburg vom Deutschen Ruderverband in dieser (nichtolympischen) Bootsklasse für die Teilnahme am World Cup nominiert.

"Schon die Nominierung war ein großer Erfolg, in Deutschland ist die nationale Konkurrenz unter den Leichtgewichten recht groß", stellte der Limburger Erfolgstrainer Dietmar Langusch im Vorhinein klar und dämpft zugleich die Erwartungen: "Dort erwartet die Crew u.a. die Serienweltmeister und Weltrekordhalter aus Italien. Die Italiener dominieren diese Bootsklasse schon seit über 10 Jahren. Aber auch Frankreich und Großbritannien, die auf der letzten Weltmeisterschaft die Plätze 2 und 3 belegten, haben gemeldet." Im Finale am Samstag war bereits nach 500 Metern klar, dass die Medaillen unter den Italienern, Frankreich, Großbritannien und der deutschen Crew, die in der Saison hervorragend von Dietmar Langusch trainiert worden ist, ausgefahren werden. Über die gesamte Strecke zeigte das Boot um Pascal Ludwig, dass man sich mit der Weltspitze messen kann, jedoch fehlten im Ziel knapp 2 Sekunden, also weniger als eine Bootslänge, auf die ersehnte World Cup Medaille.

Der Start im Bahnverteilungsrennen (v.l.): Valentin Schätzlein (Stuttgart), Pascal Ludwig, Franz Gravenhorst (Karlsruhe) und Christoph Thiem (Großauheim)

"Es ist natürlich immer ärgerlich, wenn man so knapp an den Medaillenplätzen vorbeifährt. Die Briten waren schon in Duisburg nur knapp vor uns, von daher wussten wir, dass wir mit denen mitfahren können", analysiert Ludwig. Die Spitze lag recht dicht beisammen, die ersten vier Boote hatten jeweils 2-3 Sekunden Abstand aufeinander. Der fünfte Platz (Aserbaidschan) kam erst eine halbe Minute später ins Ziel. "Man kann schon erkennen, dass die ersten vier Plätze alle in der selben Liga spielen, aber leider kommen eben nur die ersten drei auf’s Podest", so der Karlsruher Trainer Axel Schnur, der den Doppelvierer vor Ort in Poznan betreute. Schnur weiter: "Das Boot hatte am Start und der ersten Streckenhälfte zunächst Schwierigkeiten mit den sehr wechselhaften Windbedingungen. Auf den restlichen Streckenabschnitten konnten sie sehr gut mit den anderen mithalten." Auf den letzten 500 Metern zündeten die Deutschen dann schließlich ihre Rakete und fuhren mit 1:27,28 Min./500m die weltbeste Zwischenzeit auf den letzten 500 Metern der 2000 Meter-Strecke, die in den letzten sieben Jahren in dieser Bootsklasse gefahren worden ist. "Der Endspurt war ohne Zweifel Weltspitze. Schade, dass es trotzdem nur zu Platz vier reichte", resümiert Schnur.

Steffi Wagner aus Hanau, die ebenfalls von Dietmar Langusch trainiert wird, wurde für einen von zwei benannten deutschen Leichtgewichts-Doppelvierern für Poznan nominiert. Diese zwei Boote wurden kurfristig in Hamburg von Trainier Michael Spörcke betreut und zusammengesetzt und sollen den Pool für den WM-Doppelvierer bilden. Steffi Wagner fuhr zusammen mit Lena Müller, Anja Fölsch und Katharina Harms. Im Finale konnte sich das Boot um Steffi Wagner vom zweiten deutschen Vierer lösen und sich im Ziel Platz drei sichern. Steffi Wagner reist diesen Mittwoch erneut nach Hamburg zur Selektion. Am Donnerstag steht für sie ein 2000 Meter-Ergometertest auf dem Programm sowie Messbootfahrten am Wochenende.

[Quelle: 25.06.08 Pascal Ludwig]

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