20090903 Wien

DMR, DRV-Masters-Championat 2002

FISA World Masters Regatta 03.-06.09.09 in Wien

Zeitungsbericht:

Zum weltweit größten Rudersportereignis des Jahres trafen sich vom 3. bis 6. September über 3000 Ruderer und Ruderinnen aus 41 Nationen. Das Mindestalter für Aktive liegt bei den Masters bei 27 Jahren, der älteste Teilnehmer war 85 Jahre alt. An der neuen Donau genoss man auf einer für internationale Regatten ausgelegten 1000 Meter-Strecke mit acht Startbahnen in 600 Rennen den Nervenkitzel, gegen gut vorbereitete Konkurrenz zu starten. Die zentrale Lage Wiens in Europa und die Anziehungskraft der Stadt waren sicher auch ein Grund für das hervorragende Meldeergebnis. Weite Anreisen hatten unter anderen Sportler aus Peru, Australien und Zimbabwe auf sich genommen.

Am sonnigen ersten Regattatag wurde die Form von Dr. Klaus Schuy und Stefan Heyde gleich auf eine harte Probe gestellt: Im Vierer mit Steuermann der Altersklasse E (Altersdurchschnitt mindestens 55 Jahre) konnten sie sich schon in der Startphase Boote aus Irland, Großbritannien, Frankreich, Litauen und eine Berlin/Hamburger Renngemeinschaft hinter sich lassen. Nur eine englische Mannschaft aus Lea war eine dreiviertel Bootslänge davongezogen. Gemeinsam mit ihren beiden Bootskameraden aus Köln und Hürth mussten mehrere Spurts in kurzer Folge gefahren werden, um das Blatt noch zu wenden und mit drei Zehntelsekunden Vorsprung die Ziellinie zu überqueren. Die zahlreich anwesenden Zuschauer auf der Tribüne waren begeistert mitgegangen und bedankten sich mit kräftigem Applaus.

Dr. Klaus Schuy (l.) und Stefan Heyde vom Limburger Club für Wassersport holten bei der FISA World Masters Regatta in Wien sage und schreibe sechs Siege.

Am zweiten Tag regnete es Bindfäden, als Heyde und Schuy gemeinsam mit zwei Recken der Sportgemeinschaft Wiking Offenbach im Doppelvierer des Mindestdurchschnittsalters 50 Jahre gegen Boote aus Kiel, Zürich, Ungarn, Italien, Dänemark, England und Holland antraten. Hier konnte ein unangefochtener Start-Ziel-Sieg herausgefahren werden. Nachmittags folgte ein Doppelzweier Mindestdurchschnittsalter 43, der mit komfortablem Dreilängenvorsprung vor Booten aus Brasilien, England, der Schweiz und Dänemark an die beiden Limburger ging.

Über Nacht kam Sturm auf und sorgte auch am folgenden Tag für starken Gegenwind und Wellen. Das sind Bedingungen, die in Limburg auf der Lahn kaum vorkommen. Trotzdem war im Doppelzweier des Mindestdurchschnittsalters 50 das Rennen gegen eine München/Deggendorfer Renngemeinschaft, zwei britische Boote, die Schweiz, Kroatien und Portugal rasch entschieden. Doch eine schwedische Renngemeinschaft aus Lyngby und Stockholm hatte sich in die führende Position geschoben und wollte sie nicht abgeben. Auch hier waren kräftezehrende Spurts nötig, erschwert durch harte Unterarme, um zuletzt mit einer knappen halben Länge Limburger Führung ins Ziel zu kommen.

Der darauf folgende 43er Achter zusammen mit Hamburger Ruderern endete in wüstem Wellengefecht mit einem zweiten Platz hinter einer Nord- und Mitteldeutschen Renngemeinschaft und vor Booten aus Kroatien, der Tschechei, Ungarn und einer Kiel/Lübecker Renngemeinschaft. Mit schon zwei harten Rennen in den Knochen hätten Heyde und Schuy das letzte Match des Tages, einen 43er Doppelvierer in Renngemeinschaft mit Hamburg, leicht verlieren können. Das verhinderte aber die Routine der Mannschaft. Sie führten von Anfang an und gewannen sicher mit eineinhalb Bootslängen Vorsprung vor Berlin, Bregenz, Krakau, einem französischen und zwei italienischen Booten.

Der Sonntag als letzter Tag der Veranstaltung wartete wieder mit sonnigem Wienerwetter und Windstille auf. Er war den Mixed-Rennen vorbehalten. Hier rudern so viele Männer wie Frauen in einem Boot. Der 43er Achter konnte in einer Renngemeinschaft mit Hamburg und Karlsruhe nach starkem Start mit einer halben Bootslänge, das ist bei einem Achter ein beruhigender Vorsprung, vor sieben international besetzten gegnerischen Mannschaften gewonnen werden. Im 43er gemischten Doppelvierer errang eine polnische Renngemeinschaft nach Bord an Bord-Kampf über die gesamte Strecke einen verdienten Zehntelsekundensieg vor der Mannschaft mit Heyde/Schuy und Ruderinnen aus Offenbach und Hamburg. Das übrige Feld folgte abgeschlagen. Nach acht Rennen, in denen sechs Siege und zwei zweite Plätze erreicht werden konnten, sowie anregenden Abenden in Wiener Flair und beim Heurigen in Grinzing trat man entspannt die Heimreise an.

Dr. Jutta Will erreichte in ihren beiden Rennen in Wien eine 50%-ige Ausbeute: Als Steuerfrau im Masters-Frauenachter B (Mindestdurchschnittsalter 36 Jahre) holte sie zusammen mit Ruderinnen aus Potsdam, Offenbach, Neckarrems und Rheinfelden gegen starke Konkurrenz einen knappen Sieg. Im Doppelvierer derselben Altersklasse wurde sie mit nur 1,5 Sekunden Rückstand mit ihren Ruderkolleginnen aus Offenbach, Rheinfelden und Neckarrems hinter den Favoritinnen aus Karlsruhe, Kiel und Hamburg Zweite. Nach zwei Regattatagen trat sie wieder die Heimreise an, um sonntags bei der eigenen Regatta in Limburg dabei zu sein, die ebenfalls eine gelungene Veranstaltung war.

[Quelle: 07.09.09 Dr. Klaus Schuy]

Zurück zu den aktuellen Ergebnissen …

Weitere Ergebnisse aus unserem Archiv …