Achts und Richards Weg zur WM
In Brandenburg an der Havel fanden am vergangenen Wochenende (26.06.-29.06.2014) die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften U23, U19, U17 auf dem Beetzsee statt. Die Aktiven des Limburger Club für Wassersport haben sich dort in großartiger Form präsentiert und bei 17 gemeldeten Rennen insgesamt neun Medaillen gewonnen sowie weitere gute Platzierungen erzielt.
Während die Vorentscheidungen am Donnerstag und Freitag bei idealen Bedingungen stattfanden, frischte der Wind zu den Finals der 19 bis 23jährigen Ruderinnen und Ruderer am Samstag und den 15 bis 18jährigen am Sonntag etwas auf. Insgesamt waren die äußeren Bedingungen, der Ablauf und die Organisation aber einer Deutschen Meisterschaft würdig.
In Topform präsentierte sich einmal mehr Roman Acht. Er fuhr, wie auch schon im Vorlauf, ein starkes Finalrennen und wurde Deutscher Vizemeister im Einer der leichten Männer. In seinem zweiten Rennen ging Roman mit drei Ruderern aus Speyer, Krefeld und Stuttgart im Doppelvierer der leichtgewichtigen Männer an den Start. Die vier dominierten das Rennen von Beginn an und holten sich überlegen den Titel des Deutschen Meisters. Mit diesem Erfolg sicherte sich Roman Acht seine Nominierung für die Nationalmannschaft. Er wird nun die deutschen Farben im Leichtgewichts-Doppelvierer der Männer auf der U23 WM in Varese/Italien vertreten.
Auch Johannes Lange vertrat die Limburger Farben bei den leichten Männern allerdings in der Riemenklasse. Gemeinsam mit seinem Mainzer Partner erruderte er sich in einem spannenden Finale die Bronzemedaille im Zweier ohne Steuermann. Im leichten Achter erreichte Johannes mit seiner Renngemeinschaft aus Mainz, Berlin, Baden und Erlangen einen guten zweiten Platz. Damit verpasste er leider knapp die Nominierung zur U23 WM.
Cara Pakszies ruderte sich im leichten Einer der Frauen in das A-Finale, in dem sie dann den sechsten Platz belegte. Im Doppelzweier der leichten Frauen fuhr sie mit ihrer Partnerin aus Hamburg auf den vierten Rang.
Philipp Richard ging sowohl im Riemenvierer mit Steuermann als auch im Achter mit seinen Kollegen aus dem Südteam an den Start. Nach dem guten fünften Platz im Vierer holten die Junioren aus dem Südteam im Achter noch einmal alles aus sich heraus und wurden mit der Deutschen Vizemeisterschaft und der Silbermedaille belohnt. Aufgrund der guten Saisonergebnisse und der Platzierung auf der Rangliste der A-Junioren (17-18 jährige) wurde Philipp für die U19 Weltmeisterschaft nominiert, die in diesem Jahr als Heim-WM in Hamburg stattfindet. Er nimmt ab Ende der Woche an der Selektion für die Einteilung der Riemenbootsklasse teil.
Ebenfalls im Bereich der U19 zu finden war Maximiliane Horz, die zusammen mit ihrer Zweierpartnerin aus Koblenz bei den Juniorinnen über einen guten Vorlauf und einen starkes Rennen im Hoffnungslauf den zweiten Platz im B-Finale, also den achten Rang deutschlandweit ergatterte.
Lea Nassal ging im leichten Einer der 17-18 jährigen Juniorinnen an den Start. Sie konnte ihre Vorleistungen leider nicht abrufen und verpasste die Finals. Nicht antreten konnte krankheitsbedingt Sophia Krause, die im Juniorinnen-Einer der gleichen Altersklasse allerdings in der offenen Klasse gemeldet war.
Überaus erfolgreich absolvierten die B-Junioren (15-16 jährige) ihre Starts bei den U17-Meisterschaften. „Das Ergebnis ist der Hammer“, freute sich Matthias Glaser, der als FSJ’ler einer der Trainer im Team ist. Cheftrainer Dietmar Langusch ergänzte: „Was unsere Sportler hier gezeigt haben ist großartig. Nach noch verhaltenen Vorläufen wurde ihr Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit immer besser und alle haben in den Finals ihr Potential abgerufen.“
Anna-Lisa Thorn gelangte über den Hoffnungslauf und das Halbfinale in das B-Finale der leichten Juniorinnen und erfüllte dann mit dem vierten Platz dort und dem zehnten Rang insgesamt ihr Ziel deutlich.
Jonas Härtling und Simon Schmitt hatten zwar einen schlechten Start im Vorlauf des Leichtgewichts-Doppelzweier der B-Junioren, trumpften dafür umso stärker im Hoffnungslauf und Halbfinale auf. Mit dem Erreichen des A-Finals und dem sechsten Platz erzielten die beiden ihr bestes Saisonergebnis und können mehr als zufrieden sein.
Erfolgreich war Nils Krause, der sich unter 26 Startern im Einer der leichtgewichtigen Junioren über Vorlauf und Halbfinale für das Finale qualifizieren musste. Dies gelang ihm souverän. In einem nervenaufreibenden Finale zeigte er großen Kampfgeist und musste sich mit nur 8 Zehntelsekunden nur einem norddeutschen Ruderer geschlagen geben. Die Silbermedaille war der verdiente Lohn.
In der schwierigen Bootsklasse Zweier ohne Steuermann gingen Simon Weber und Felix Wüst an den Start. Sie fuhren ein beherztes Rennen und mussten nur dem favorisierten Hamburger Zweier den Vortritt lassen. Somit darf man ihnen zu einem beeindruckenden zweiten Platz und damit der Silbermedaille gratulieren.
Der hessische Achter der B-Junioren wurde mit den besten Ruderern ihrer Alterklasse aus allen hessischen Rudervereinen besetzt. Mit fünf Ruderern stellte der LCW hier das Herz der Mannschaft. Simon Weber, Felix Wüst, Paul Zell, Moritz Nuhn, Tom Hinrichs und drei weitere Ruderer aus Gießen und Frankfurt und einem Steuermann aus Hanau gingen ihr Finale offensiv an. Die acht Ruderer mussten sich nur dem starken Achter der Renngemeinschaft aus Hamburg geschlagen geben und fuhren vor der Renngemeinschaft aus Mühlheim und Essen und weiteren Konkurrenten auf einen überragenden zweiten Platz.
Der erfolgreiche Abschluss folgte zugleich als Robin Strahl im Leichtgewichts-Doppelvierer mit Steuermann der B-Junioren mit seiner hessischen Renngemeinschaft aus Wiesbaden, Höchst und Gießen mit einer Bootslänge Vorsprung auf Rang Eins fuhr. Die in dieser Saison ungeschlagene Crew um Schlagmann Robin Strahl sicherte sich verdient den Titel des Deutschen Meisters und erhielt neben der Goldmedaille auch die T-Shirts der Sieger.
Diese großartige Bilanz kann sich mehr als sehen lassen. So können sich die Trainer Dietmar Langusch, Matthias Glaser, Martin Rieche und Pascal Ludwig sicher sein, dass sie alles richtig gemacht haben und ihre Aktiven bestens vorbereitet waren. Für Roman Acht und Philipp Richard heißt es nun, sich auf die anstehende Weltmeisterschaft vorzubereiten. Alle anderen Athleten haben sich die anstehende Sommerpause redlich verdient.
Von Tom Hinrichs