09.06.2014 Familienrudertag des LCW

„Rudern-das ist schon ein schöner Sport.“ Das mochten sich die rund 200 Besucher des „Familienrudertages“, des Tages der offenen Tür des Limburger Club für Wassersport, am Pfingstmontag wohl gedacht haben. Im Zuge dieser Veranstaltung wurden unter anderem zwei Bootstaufen vorgenommen und einige Personen des öffentlichen Lebens sowie aus den Bereichen Rudersport und Schulsportkoordination waren zugegen. Jeder im Rudersport noch nicht so Versierte hatte die Gelegenheit, ins Boot zu steigen und den Rudersport einmal auszuprobieren. Die Aktiven des Vereines hingegen durften an diesem Tag einmal ganz kuriose Bootsbesetzungen fahren, die normalerweise nicht zustande kommen oder auch neue Bootstypen ausprobieren.

Die Veranstaltung wurde durch den ersten Vorsitzenden des LCW, Christoph Bendel, eröffnet. In seiner Ansprache begrüßte er zunächst sowohl die zahlreichen Ruderinteressierten als auch die Ehrengäste. Landrat, Manfred Michel, Bürgermeister, Martin Richard, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion Limburg-Weilburg, Herr Joachim Veyhelmann, der Ministerialdirektor a. D. im hessischen Kultusministerium und langjährige Vorsitzende des Vereins zur Talentförderung an hessischen Schulen, Herr Klaus Paul, sowie die Ortsvorsteherin der Kernstadt Limburg, Frau Sigrid Wolf, und der Vorsitzende des Hessischen Ruderverbandes sowie der stellvertretende Vorsitzende des DRV, Herr Torsten Gorski, und schließlich der Vertreter der Tilemannschule, der Koordinator des Schulsportzentrums, Herr Siegfried Böckling, zählten zu letzteren. Im Besonderen begrüßte er überdies Vertreter der fördernden Unternehmen des LCW sowie die Presse und Jubilare wie erfolgreiche Sportler des Ruderclubs.

Daraufhin legte Bendel die zahlreichen Erfolge des Ruderclubs im Laufe der aktuellen Saison dar (wie beispielsweise den Titelgewinn des Junior-B-Vereinsachters bei der Deutschen Sprintmeisterschaft in Münster und die Nominierungschancen Johannes Langes und Phillipp Richards für die anstehenden Weltmeisterschaften). Kinder, Senioren und Junioren hätten in den vergangenen Wochen um den Bundesentscheid gewetteifert beziehungsweise würden in den kommenden Wochen um vordere Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften sowie um die Teilnahme an Weltmeisterschaften wetteifern. Er betonte ferner die Bandbreite der Vereinsangebote und die Vielfalt des Publikums. Im LCW rudere man von jung bis alt. Der Verein sei im Breiten- und Hobbysport genauso vertreten wie im Spitzensport auf nationalem und internationalem Niveau (siehe oben) und das gesellschaftliche Miteinander in der Clubfamilie sei ebenfalls ein großes Anliegen des Vorstandes und der Mitglieder. Auch gab er zu bedenken, das Bootshaus befinde sich mitten im Prozess der Grundsanierung, die vor allem durch ehrenamtliche Helfer, Trainer und Vereinsmitglieder bewerkstelligt würde. In diesem Zusammenhang bedankte er sich aufs Neue für die zahlreichen Subventionen aus der öffentlichen Hand.

Auf diese Ansprache folgten einige Grußworte des Landrates Manfred Michel sowie Joachim Veyhelmanns. Sie kamen zu der Übereinstimmung, Fußballvereine hätten es etwas einfacher an staatliche Zuschüsse zu kommen und gegenüber Vereinen, die eine Randsportart wie Rudern bedienten, einen Vorteil, den man angesichts der erfolgreichen Jugendarbeit des LCW sowie der Vereinsgröße und Mitgliederzahl vor allem im Kinder- und Jugendbereich nicht rechtfertigen könne. Sie versprachen in diesem Zusammenhang, sich weiterhin für eine Gleichbehandlung der Vereine einzusetzen.

Darauf folgten ausführliche Ausführungen Klaus Pauls über den Sinn des Sporttreibens und die Definition des Wortes „Training“. Er kam zu dem Schluss, Training bezeichne nicht allein die körperliche Aktivität, eine Leibesübung also, sondern ebenso das Erlernen sozialer Kompetenzen, das Agieren im Team und das „Eins-Werden mit der Natur“. Es sei Aufgabe der Trainer, neben der Ausgestaltung der Trainingspläne auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse den Jugendlichen sportliche Werte vorzuleben, wie Fairness, Rücksichtnahme und Engagement. Im Zuge dessen berichtete er, die Zuschüsse des Landes für den schulsportlichen Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ seien aufgrund massiver politischer Proteste glücklicherweise nicht gestrichen worden, was von lautem Beifall seitens der Zuhörer beantwortet wurde.
Siegfried Böckling, der Koordinator des Schulsportzentrums der Tilemannschule sprach sich ebenfalls für die Bedeutung dieses Wettbewerbes aus und gab zu bedenken, dass insbesondere die Tilemannschule in sogenannten Randsportarten wie Rudern, Geräteturnen und einigen anderen Sportarten besonders erfolgreich sei und diese Talente unbedingt weiterhin gefördert werden sollten.

Torsten Gorski ehrte in seinen Grußworten insbesondere die Arbeit des Lehrer-Trainers Dietmar Langusch, welcher über ausgiebige Gespräche einen Großteil des Geldes für den neuen Rennachter des LCW in Form von freundlichen Spenden sammeln konnte. Nicht minder sprach er dem ersten Vorsitzenden Bendel seine Bewunderung dafür aus, wie sehr er und auch der gesamte Vorstand hinter jeder einzelnen Trainingsgruppe, auch der Kinderrudergruppe stünden und sich für die Kooperation zwischen Tilemannschule und LCW einsetzen würden.

Die Bootstaufe des neuen Rennachters "Lahnexpress" durch Dietmar Langusch - v.l.n.r.: 1. Vorsitzender Christoph Bendel, Sportvorsitzende Petra Glaser, Dietmar Langusch

Die Bootstaufe des neuen Rennachters „Lahnexpress“ durch Dietmar Langusch – v.l.n.r.: 1. Vorsitzender Christoph Bendel, Sportvorsitzende Petra Glaser, Dietmar Langusch

Er verwies daraufhin noch einmal auf seine Arbeit in der Sparte „Jugend trainiert für Olympia-Rudern“ und schloss mit den Worten: „Wenn nur einer der Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ später tatsächlich Olympionike wird und ein Großteil der anderen Teilnehmer über den Sport lernt, sich den Tag zu strukturieren und sportliche Kompetenzen im späteren Berufsalltag anwenden kann, dann hat die Kooperation zwischen Schule und Sportverein funktioniert.“ Seine Botschaft an den Verein lautete letztendlich: „Macht weiter so. Ihr macht nämlich alles richtig.“

Im Anschluss wurde die Bootstaufe des bereits erwähnten Rennachters vorgenommen. Dietmar Langusch, als Taufpate fungierend, versah das neue Flaggschiff des Ruderclubs mit dem Namen „Lahnexpress“. Es folgte die Bootstaufe eines neuen Riemen-Zweiers auf den Namen „Mach-2“ durch den Taufpaten Uli Heckelmann. Anschließend wurde zahlreichen Junioren und Juniorinnen B Fahrtenabzeichen für das Jahr 2013 überreicht und zwei Erwachsene wurden für die Teilnahme am Fahrtenwettbewerb des DRV 2013 besonders geehrt.

Die Bootstaufe des Rennzweiers "Mach-2 ma=v/c" durch Uli Heckelmann - v.l.n.r.: Uli Heckelmann, Sportvorsitzende Petra Glaser

Die Bootstaufe des Rennzweiers „Mach-2 ma=v/c“ durch Uli Heckelmann – v.l.n.r.: Uli Heckelmann, Sportvorsitzende Petra Glaser

Bevor die Veranstaltung in den inoffiziellen Teil überging wurden die beiden frisch getauften Boote zu Wasser gelassen und der Rennachter wurde bis auf eine Ausnahme von den deutschen Sprintmeistern eingefahren sowie der Riemen-Zweier durch die beiden international erfolgreichen LCW-Ruderer Johannes Lange und Phillipp Richard.

Familie Will - v.l.n.r.: Jutta Will, Holger Will, Franziska Will, Louisa Will, Rebecca Will

Familie Will – v.l.n.r.: Jutta Will, Holger Will, Franziska Will, Louisa Will, Rebecca Will

Der Familienrudertag klang gemütlich bei Kaffee und Kuchen und späterem gemeinsamen Grillen aus.

Von Nick Gehlen