Ruderer Mark Hinrichs holt EM-Gold
Er ist gerade einmal 18, hat das Abitur fast in der Tasche und holte den bisher größten Erfolg seiner noch jungen Ruderkarriere: Mark Hinrichs ruderte im Vierer-Ohne mit seinen Partnern aus Gießen, Marburg und Frankfurt auf dem Essener Baldeneysee am vergangenen Wochenende zu Gold.
Mit einer vollzähligen Mannschaft von 54 Athletinnen und Athleten war der Deutsche Ruderverband zu der Heim-EM angereist. Dort kämpften insgesamt 570 Sportlerinnen und Sportler aus 35 Nationen um die Medaillen. Unter ihnen die vier jungen Hessen, die sich bei der Internationalen Juniorenregatta in München Anfang des Monats qualifiziert hatten. Dort hatte sich der Vierer bereits als die schnellste Kombination vor der gesamten nationalen und internationalen Konkurrenz durchgesetzt. Mit entsprechender Motivation ging die Crew um Mark Hinrichs Samstagvormittag an den Start. „Ich versuche es wie ein normales Rennen zu sehen, auch wenn ich natürlich vor meinem ersten internationalen Auftritt schon nervöser bin als sonst“, so ein zuversichtlicher Mark Hinrichs. Für eine direkte Finalqualifikation war ein Vorlaufsieg notwendig. Dies gelang dem Quartett in einem taktisch gut eingeteilten Rennen mit Bravour, sodass sie ein erstes Ausrufezeichen setzen konnten. Im Finale hießen die Gegner, Griechenland, Italien, Kroatien, Serbien und Frankreich. Aufgrund des Vorlaufsieges wurde das Boot favorisiert auf eine der beiden Mittelbahnen gesetzt. Ganz nach dem Motto „Erbamen, zu spät die Hessen kommen“ startete der Vierer motiviert in das Rennen. Bereits kurze Zeit später war eine Führung zu verzeichnen. Nach 500 Meter mit bereits zwei Sekunden in Führung liegend, baute die deutsche Kombination ihren Vorsprung immer weiter aus. Als einen „Kampf gegen die Zeit“ bezeichnete der Kommentator das überlegene Rennen der deutschen Mannschaft. Im Ziel waren es fast vier Sekunden, die der Vierer vorne war. Ein makelloser Start-Ziel-Sieg für die Mannschaft um den Limburger Mark Hinrichs, der sich nach dem Rennen mehr als zufrieden zeigte: „Dass wir um eine vordere Platzierung mitfahren würden können, stand nach dem Vorlauf fest. Dass es für Gold gereicht hat ist natürlich umso schöner“.
Endstation: Tokyo
Die Heim-EM ist allerdings nur eine Zwischenstation auf einer noch langen Reise: Diese soll für die vier Hessen Anfang August in Tokyo enden. Dort findet im vorolympischen Jahr die Junioren-Weltmeisterschaft statt. Bereits in zwei Wochen steht der nächste wichtige Halt auf dem Plan. Bei der Regatta in Hamburg wird Mark Hinrichs wieder mit seinem Partner Hanno Brach im Zweier an den Start gehen müssen. Denn um für die WM nominiert zu werden, muss die Leistung im Zweier ebenfalls stimmen. Anschließend werden die vier Hessen dann hoffentlich wieder im Vierer auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Ende Juni in Brandenburg an den Start gehen. Dort soll dann das Ticket für Tokyo gelöst und der Traum von der WM-Teilnahme erfüllt werden.
Von Sophia Krause