Nominierungsregatta in Ratzeburg und U19-Ranglistenbestimmung in Hamburg

Mark Hinrichs für U23-WM nominiert

Vergangenes Wochenende war für die Limburger Ruderinnen und Ruderer ein wichtiges. Für Sarjana Klamp und Mark Hinrichs stand der Nominierungswettkampf für die diesjährige U23-WM im tschechischen Račice an. Leona Nettesheim stellte sich auf der U19-Rangliste der Konkurrenz in Hamburg.

Der erfolgreiche Achter um Mark HInrichs (erster v.l.)

Bereits vor dem Wochenende wusste Mark Hinrichs, dass er seinen Platz im deutschen Flagschiff, dem Männer-Achter, so gut wie sicher hat. Durch die Vorleistungen, die sowohl auf dem Wasser als auch auf dem Ruderergometer stimmten, hatte sich der Limburger auch dieses Jahr wieder in die vorderen Ränge der internen Rangliste gekämpft. Der 20 jährige Student, der letzten Herbst nach Dortmund gezogen ist, um an dortigen Riemenstützpunkt zu trainieren, blickte vor den Rennen optimistisch auf den Wettkampf: „Im Achter sitzen die stärksten Zweier-Ohne, es müsste viel passieren, damit es nicht klappt“. Und es klappte auch. Mit einer souveränen Vorstellung setzte sich das favorisierte Boot vor der restlichen Konkurrenz durch. Auf der Weltmeisterschaft wird der amtierende U23-Europameister alles daran setzen, zu zeigen, dass sie auch weltweit zu den besten gehören. Bis dahin steht noch ein mehrwöchiges Trainingslager in Ratzeburg an. Zwischendurch wird der Achter noch auf der Deutschen Jugendmeisterschaft starten, allerdings aus dem Training. „Das bedeutet, dass wir nicht speziell auf diese Meisterschaft hintrainieren, der Fokus liegt auf der Anfang Juli stattfindenden U23-WM“, erklärt Mark Hinrichs.

Enttäuschend verlief das Wochenende aus Sicht von Sarjana Klamp. Nachdem sie letztes Jahr im siegreichen Achter bei der U23-EM saß, wollte sie es dieses Jahr unbedingt zur WM schaffen. Doch es sollte nicht sein. Die zwei für die Nominierung so essenziellen Kleinbootüberprüfungen liefen nicht wie erhofft. Ihre letzte Chance: ein vor kurzem neu formierter Vierer-Mit. Für das Wochenende galt das Motto „Alles oder nichts“, nur ein Sieg würde zur Direktnominierung der Mannschaft führen. Und so ging der Vierer hochengagiert das Ganze an. Sie lieferten sich mit einem weiteren Boot bis auf die Ziellinie einen spannenden Zweikampf, hatten jedoch im Endspurt das Nachsehen. Auch im anschließenden Achterrennen fand die Mannschaft, welche mit einem weiteren Vierer zusammengesetzt wurde, nicht in den Rhythmus und kam nicht über den vierten Platz hinaus. Folglich wurde sie nicht für die Nationalmannschaft, welche die deutschen Farben auf der diesjährigen U23-WM vertreten wird, nominiert. Gewiss ist es nicht das, was sich die junge Limburgerin für die Saison vorgenommen hatte. Für die Ausübung des Leistungssports hatte sie extra im vergangenen Herbst ein Studium an der Verwaltungshochschule des Landes Hessen aufgenommen, welche eine Sportfördergruppe hat und hatte so optimale Rahmenbedingungen geschaffen. Trainer Martin Rieche begleitete trotz seines Fulltime-Jobs seinen Schützling überall mit hin und betreute auch vergangenes Wochenende den Vierer und Achter auf der Ratzeburger Regatta. „Nun gilt es das vergangene Wochenende, sogar eher die vergangenen Wochen, zu verarbeiten und dann auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften wieder anzugreifen“, so ein ebenfalls enttäuschter Martin Rieche.

Parallel zur Nominierungsregatta in Ratzeburg fuhren die Junioren in Hamburg ihre Rangliste aus. Mit dabei war Leona Nettesheim, die sich vor zwei Wochen nachträglich durch ein gutes Resultat auf einer Kleinbootüberprüfung in München qualifiziert hatte. Bereits das erste Rennen war entscheidend, denn nur mit einem Platz unter den ersten drei kam man in die Halbfinalrennen um die Platzierungen 1-18. Das erste Rennen gelang der Limburgerin, welche eigentlich in der Leichtgewichtsklasse startet, nicht wie erhofft und sie überquerte die Ziellinie als vierte. Nachdem die Enttäuschung erst einmal groß war, fasste sie all ihre Kräfte zusammen und konnte sich durch ein deutlich besseres Rennen souverän für das D-Finale qualifizieren. Dort zeichnete sich von Start an ein Duell mit einer weiteren Ruderin ab, bei dem Nettesheim mit drei Zehnteln im Ziel das Nachsehen hatte. „Die Rennen am Wochenende waren extrem wichtig um Rennerfahrung zu sammeln. Gerade auch in Hinblick auf die nächste Saison, in der Leona dann in die U23-Altersklasse aufsteigt und dort im leichten Bereich wieder an den Startgehen wird“, resümiert Jakob Stalf.

In knapp zwei Wochen werden dann noch weitere LCW-Ruderinnen und Ruderer zu Sarjana, Leona und Mark hinzustoßen und in der U19- und U17-Altersklasse auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Essen um die Medaillen kämpfen. Nach langer pandemiebedingter Pause ist es für die meisten die erste richtige Regatta. Es wird darum gehen, das über die letzten Monate im Training Erlernte möglichst schnell in die Rennen umzusetzen und in den Rennmodus zu finden. Hoffentlich wird sich dann das Durchhaltevermögen der letzten Monate in diesen schwierigen Zeiten auszahlen und mit Erfolg in Form von einer guten Platzierung oder gar Medaille belohnt werden.

Von Sophia Krause