05.07.2015 Roman Acht berichtet von der Universiade – Teil 3 (Eröffnungszeremonie und Vorlauf)

Am Freitag Mittag ging es nach einer langen Rudereinheit mit dem Bus zur Eröffnungszeremonie nach Gwangju. Nach 3h erreichten wir das Dorf, welches mitten in der Innenstadt ein Neubau von Hochhäusern darstellt. Dieses Gebiet ist mit einem grünen Zaun umbaut, hat mehrere Sicherheitsschleusen, die Straße herum ist gesperrt und wird von der Polizei bewacht! Allein das war schon sehr faszinierend. Vor Ort nahmen wir noch schnell einen Snack ein und wurden dann zum Gwangju-World-Cup-Stadion gebracht. Auf einer angrenzenden Wiese warteten wir dann mit allen Nationen auf den Einlauf. Das erste Mal waren wir im gesamten Deutschen Team des Allgemeinen Deutschen Hochschulverbands versammelt. Es war eine sehr harmonische Atmosphäre, denn alle Sportler waren gut gelaunt, machten Bilder und unterhielten sich. Hier traf ich dann auch auf mein Freund Julian Scriba, Bogenschütze der Universität Mannheim.

Gute Stimmung...

Gute Stimmung…

Während dem Warten zogen auf einmal 6 koreanische Düsenjets, perfekt gruppiert, über das Stadion. Direkt danach war es dann um 19:40 Uhr so weit. Wir liefen, geführt von Flaggen-Träger Fabian Hambüchen, in das volle Stadion ein. Circa 50.000 Menschen waren gekommen und es war ein atemberaubendes Gefühl bejubelt zu werden. Danach boten die Gastgeber uns weitere zwei Stunden eine unglaubliche Show mit Lichteffekten, Feuerwerk, Athleten- und Schiedsrichter-Eid, Fackelentzündung und einem koreanische Boy-Band Auftritt. Alles in allem hat es unglaublich viel Spaß gemacht und man merkte zum ersten Mal das gigantische Ausmaß der Veranstaltung und was es für eine Ehre war daran teilnehmen zu dürfen.

Eröffnungszeremonie im Gwangju-World-Cup-Stadion

Eröffnungszeremonie im Gwangju-World-Cup-Stadion

Danach ging es dann ins Dorf zurück, um am Samstag morgen zurück nach Chungju zu fahren. Die letzte Trainingseinheit wartete!

Heute morgen war es dann endlich soweit. Das Gewicht passte aufs Gramm genau. Johannes und ich waren bereit. Im Vorlauf sollten wir gegen Korea, China, Ukraine, Russland und Malaysia unser Können unter Beweis stellen. Um 11:18 Uhr Ortszeit leuchtete die grüne Lampe für uns auf. Wir hatten Bahn eins.
Mit unserem gewohnt schnellen Startspurt verschafften wir uns direkt wenige Zentimeter Vorsprung. Auf den ersten 500m ließen wir nicht locker, sondern fuhren aggressiv weiter. So konnten wir bereits bei der ersten Marke ein wenig Wasser zwischen uns und den zwei Hauptverfolgern China und Ukraine packen.
Johannes rief bei 600m, „machen wir den Sack zu“, also kam das Kommando für einen Zwischenspurt. Die 20 Schläge verhalfen uns, dass nur noch die Ukraine mit gehen konnte. Bei 1500m waren wir bereits vier Sekunden vor dem zweiten Boot, jedoch ließen diese nicht locker. Ich sagte panisch ein Ansteigern an, worauf wir dann 250m vor dem Ziel den Endspurt starteten.
Wir gewannen das Rennen mit 6:33,31. Drei Sekunden vor der Ukraine und sechs Sekunden schneller als der zweite Vorlauf, indem Japan gewann.

Johannes Ursrung (li.) und Roman Acht (re.) beim Ablegen

Johannes Ursrung (li.) und Roman Acht (re.) beim Ablegen

Somit war der Finaleinzug gesichert und wir müssen heute Mittag nicht mehr den Hoffnungslauf bestreiten. Jetzt heißt es bei den Temperaturen regenerieren und morgen nochmal locker trainieren, sodass wir dann am Dienstag Mittag für das Finale nochmal alles geben können. Die Spannung ist groß und nun ist unser Startspurt kein Geheimnis mehr. Wir werden sehen was dies im Finale dann wert ist.

Lieben Gruß,
Roman