20051126 Weilburg

DMR, DRV-Masters-Championat 2002

Offene Hessische Ergometermeisterschaften am 26.11.05 in Weilburg

Zeitungsbericht:

Nach einer national und international sehr erfolgreichen Regatta-Saison 2005, befinden sich die Limburger Ruderer jetzt schon wieder in der Vorbereitungsphase für das Jahr 2006. Trotz erfrierenden Fingern bei Eiseskälte werden stundenlange Ausdauereinheiten auf dem Wasser absolviert, bei Dunkelheit stehen die Ruderergometer nicht mehr still und regelmäßig werden die Gewichte im Kraftraum gestemmt. Um feststellen zu können, ob man sich mit dem absolvierten Training auf dem richtigen Weg befindet, fanden im letzten Monat schon verschiedene landes- und bundesweite Tests statt. Die Langstrecke in Dortmund ist eine Pflichtveranstaltung für alle Zugehörigen des Bundeskaders. Die Limburger Teilnehmer hatten hier also den direkten Vergleich zur nationalen Konkurrenz. Die 6000 Meter lange Strecke wird in den Kleinbooten, also Einer und Zweier ohne Steuermann, bestritten und verlangt von den Athleten ca. 25 Minuten vollste Konzentration auf Technik und Kraft im Rennen gegen die Zeit. Nathalie Kappes, die seit dem einigen Monaten studiumsbedingt in Dortmund trainiert, gab ihr Debüt mit ihrer neuen Trainingspartnerin Mirjam Winzen. Im Zweier ohne Steuermann der SeniorinnenB (19-22 Jahre) ereichten sie den neunten Platz. Aufgrund wenigen gemeinsamen Trainingseinheiten und einer Umbesetzung kurz vor der Langstrecke war es ein zufrieden stellendes Ergebnis. Jedoch muss man abwarten, wie sich die für Nathalie neue Situation im Bundesleistungszentrum in Dortmund über den Winter entwickelt. Sebastian Müller, dieses Jahr noch in der Juniorenklasse international erfolgreich, gehört nun auch zu den Senioren. Er startete mit Richard Schmidt (Trier) im Zweier ohne Steuermann. Diese alt/neue Kombination hat in Dortmund für eine richtig große Überraschung gesorgt. Nachdem sie zwei Jahre lang zusammen im Vierer ohne erfolgreich waren, entschlossen sie sich im Herbst zusammen in den Zweier ohne zu steigen. In Dortmund hieß das Ziel sich im SeniorB-Bereich gleich ins vordere Mittelfeld zu platzieren. Nach einem sehr guten Start konnte man das Anfangsniveau halten und fuhr auf den achten Platz in der Gesamtwertung (Senior A und Senior B). Das hieß schnellstes SeniorB-Boot hinter den letztjährigen WM-Teilnehmern. Das gemeinsam mit Trainer Dietmar Langusch gesetzte Ziel wurde also weit übertroffen und das macht große Hoffnung auf das zukünftige Ziel der U23-WM für das Jahr 2006. Im Leichtgewichts-Einer der Senioren ging Pascal Ludwig auf die Strecke. Sein Ziel heißt für nächstes Jahr heißt ebenfalls U23-Wm und diese Zielsetzung merkt man Tag für Tag an seinem eifrigen Training im Verein. Am Wochenende in Dortmund wurde er dafür mit Platz 12 in der Gesamtwertung belohnt. Der fünfte Platz in der SeniorB-Wertung jedoch bringt ihn schon jetzt in eine gute Ausgangssituation in Richtung Nationalteam. Das wohl chaotischste Rennen bestritt Leonore Kögel, die Jüngste im Kreise der LCW-Teilnehmer, im JuniorinnenA-Einer. Nachdem sie erste etwas zu spät auf dem Wasser war, stieß Leonore auch noch mit einem anderen Einer zusammen und bekam ein Skull direkt auf den Rücken. Durch diesen Vorfall stark durcheinander gebracht, fuhr sie ihre Langstrecke trotzdem noch sehr anständig. Obwohl starker Gegenwind herrschte, sodass sie als Leichtgewicht unter den "Schweren" einen Nachteil hatte, wurde sie Sechzehnte von über 20 Starterinnen. Bei der internen Langstrecke aller hessischen Ruderer in Rüsselsheim nahm ein weiterer Teil der Limburger teil. Ingo Rating und Etienne Ries, die schon dieses Jahr erfolgreich zusammen ruderten, überzeugten durch eine starke Technik und "Bootsgefühl" im Zweier ohne Steuermann der Junioren A. Als einzige Leichtgewichts-Mannschaft wurden sie erste vor dem Limburger Lukas Benner, der mit einem neuen Partner aus Grossauheim sein erstes Rennen im Riemenboot bestritt. Für die jüngeren Teilnehmer bestand die Möglichkeit, die 6000m anstatt im Kleinboot auch im Doppelzweier oder auch Doppelvierer zu absolvieren, um erstmal einige Erfahrungen sammeln zu können. Dies taten Michael Ruppelt und Kilian Kluge bei den leichtgewichtigen Junioren B im Doppelzweier. Hier fuhren sie von drei startenden Booten die schnellste Zeit. Im JuniorenB-Doppelvierer hatten Thomas Gemmer, Tim Taesler, Luca Petriconi, Sebastian Wiche und Steuermann Joel Ben-Yehoshua leider keine Gegenmeldung, sodass sie keinen direkten Vergleich hatten. Mit ihrer Leistung konnten sie jedoch durchaus zufrieden sein, war es doch für drei von ihnen das erste Rennen über diese Distanz. Im Einer durfte auch Joel Ben-Yehoshua seine ersten Langstrecken-Erfahrungen sammeln. Er belegte Platz 13 im Leichtgewichts-Einer der Junioren B.Flora Duchow ist seit dem Sommer vom Doppelzweier in den Zweier ohne Steuermann der Juniorinnen A umgestiegen. Rüsselsheim nahmen sie und ihre Partnerin aus Frankfurt als ersten Testlauf, den sie – leider ohne Gegenmeldung – erfolgreich bestritten. Es war sozusagen die Vorbereitung auf den für sie eigentlich relevanten Langstreckentest in Breisach. Hier mussten sie sich mit sehr erfahrenen Ruderinnen aus Südhessen messen, um sich für nächstes Jahr einen Platz im Südteam-Achter zu sichern. Leider lief an diesem Tag nicht alles nach Plan und die beiden Hessen mussten sich den gegnerischen Booten geschlagen geben.

Ein weiterer Test für die Ruderer des LCW stand am letzten Wochenende in Weilburg bei den "5. Hessen Indoor-Open" an. Hierbei handelt es sich um einen Wettkampf auf Ruderergometern über die visuelle 1000- bzw. 2000m-Strecke, Auftakt der diesjährigen "Concept2 Indoor Challenge", der Wettkampfserie der sechs bedeutensten Ergometerregatten in Deutschland. Gleichzeitig gilt der Wettkampf als Hessenmeisterschaft auf dem Ergometer. Die Stimmung der Zuschauer, in der Stadthalle "Alte Reitschule" kochte, während sie bei lauter Musik die zum Teil hochklassig besetzten Rennen der über 500 Teilnehmer auf einer Leinwand verfolgen konnten. Mit 33 Teilnehmern reiste der Limburger Club für Wassersport nach Weilburg, um dort einen sehr erfolgreichen Wettkampftag verleben zu können. Den Auftakt gaben die Kinder (12/13/14 Jahre), die eine Strecke von 1000m zu absolvieren hatten. Im ersten Rennen des Tages wurde Mareike Thurau bei den 12-Jährigen zweite. Matthias Glaser, ebenfalls 12, ließ in seinem Rennen nichts anbrennen und siegte deutlich mit 18 Sekunden Vorsprung. Im gleichen Rennen belegte Daniel Schöpplein einen sehr guten dritten Platz. Bei den 13-Jährigen wurde Desiree Weißenberg fünfte und Janik Hubka elfter. Den zweiten Limburger Sieg des Tages holte Karoline Glaser bei den 14-jährigen Leichtgewichten. Ein Rennen später stand Frederik Weidner ihr in nichts nach, er fuhr die schnellste Zeit bei den leichten Jungs. Im selben Rennen fuhr Philipp Möbius seine erste Ergometerregatta, für ihn reichte es leider nur für Platz 9. 20 Starterinnen waren es bei den 14-Jährigen in der normalen Gewichtsklasse, darunter drei schnelle Limburgerinnen. Paula Fischer wurde in einem spannenden Rennen mit der zweitschnellsten Zeit Vizehessenmeisterin, Vilja Stehle kam auf Rang 7 und Maria Birk wurde elfte. Bei den Jungs derselben Altersklasse belegte Matthias Schöpplein einen respektablen fünfen Platz von 26 Teilnehmern. Über die visuelle 2000m mussten die Junioren und Senioren starten. Als jüngerer Jahrgang der Juniorinnen B war es für Melina Angelidis die erste Regatta über diese Strecke. Sie fuhr ein ordentliches Rennen und wurde zwölfte. Kilian Kluge überraschte auch sich selbst mit seiner neuen Bestzeit, mit der einen sehr guten fünften Platz von 30 Startern bei den leichten Junioren B belegte. Im selben Rennen wurde Tim Taesler neunter, Luca Petriconi dreizehnter und Joel Ben-Yehoshua belegte Rang 29. Sebastian Wiche konnte im bei den "schweren" der selben Altersklasse überzeugen. Mit drei Sekunden Vorsprung fuhr er überraschend die schnellste Zeit von 23 Startern. Markus Hollubarsch wurde im selben Rennen siebter, Thomas Gemmer dreizehnter. Im wohl spannendsten Rennen des Tages, der Entscheidung der Leichtgewichts Juniorinnen bis 60kg, siegte Leonore Kögel in sensationellen 7:32,8 Minuten, 1,4 Sekunden vor einer national sehr erfahrenen Ruderin aus Frankfurt. Nachdem sie 1700m lang deutlich zweite war, fuhr sie einen sensationellen Endspurt, in dem sie 15 Meter aufholte und ihrer Konkurrentin, die dem nichts mehr entgegenzusetzen hatte, "davon" fuhr. Neben dem Sieger T-Shirt und der Medaille hatte der Challenge-Verantwortliche ein weiters Geschenk in der Tasche. Da Leonore die WM-Qualifikationszeit um nur 1,1 Sekunden verpasst hat, wurde sie auf Kosten der Firma Concept2 zum Challenge-Finale nach Essen-Kettwig eingeladen, um sich bei dem größten Ergo-Event Europas den WM-Traum vielleicht doch noch erfüllen zu können. Mit der 6. schnellsten Zeit konnte auch Galina Reimche mit ihrem Rennen in derselben Klasse wie Leonore Kögel zufrieden sein. Enttäuschend dagegen war der vierte Platz für Flora Duchow, die aufgrund einer schlechten Tagesform 13 Sekunden über ihrer bisherigen Bestzeit blieb, mit welcher sie sich die Bronzemedaille geholt hätte. Etienne Ries fuhr ein sehr ordentliches Rennen bei den leichten Junioren A. Er belegte hier den fünten Platz unter 19 Startern. Max Birk wurde im gleichen Renne elfter, Matthias Fett belegte Rang 18. Bei den "Schweren" startend belegte Florian Bäcker einen guten neunten Platz unter 15 Startern. Svenja Schermuly gab ihr Debüt in der neuen Altersklasse der Seniorinnen. Mit ihrer bisherigen Bestzeit belegte sie Platz fünf bei den Leichtgewichten. Die knappste Entscheidung fiel bei Pascal Ludwig. Seine neue Bestzeit reichte bei den leichten Senioren zur Bronzemedaille, jedoch war diese nur 3 Zehntel von Silber entfernt. Sebastian Müller belegte mit einer guten Zeit den siebten Platz im Rennen der schweren Senioren, der Königsklasse auf dem Ergometer, da hier die schnellsten Zeiten gefahren werden. Ein weiteres Highlight dieses Wettkampfs waren die Mixed-Viererrennen. Hier werden vier Ergometer miteinander verschaltet und alle vier Teilnehmer einer Mannschaft fahren 500 Meter. Bei den Kindern siegten Paula Fischer, Vilja Stehle, Frederik Weidner und Matthias Schöpplein deutlich mit 4,5 Sekunden Vorsprung. Die Junioren B mit Melina Angelidis, Markus Hollubarsch, Tatjana König und Sebastian Wiche holten sich knapp hinter Kassel die Bronzemedaille. Auch Timo Ackermann, Michael Philipps, Flora Duchow und Leonore mussten sich mit Bronze zufrieden geben, bei ihnen waren es nur 5 Zehntel zu den zweit platzierten Frankfurtern. Im Verlaufe des gesamten Tages zeigte der LCW, dass er eine große Kraft in Hessen darstellt. In der Gesamtwertung belegten die Limburger den zweiten Platz mit nur 9 Punkten Rückstand hinter der Frankfurter Germania aber mit deutlichen 91 Punkten Vorsprung vor Kassel. Als Siegesprämie erhielten sie ein Paar Ergometer-Slides.

Nach diesen erfolgreichen Tests können die Aktiven des LCW nun motiviert in einen langen und anstrengenden Winter gehen, indem sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen werden, sondern weiterhin durch konsequentes Training Vorbereitungen für die kommende Saison 2006 treffen werden.

[Quelle: NNP 30.11.05 uly]

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